29 Schüler des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft feiern ihren Abschluss

  • Beitrag veröffentlicht:15. Juni 2019
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Nach 13 Schuljahren, von denen die letzten drei gemeinsam an den drei Beruflichen Gymnasien des Landkreises absolviert wurden, haben am Freitagnachmittag 122 Abiturientinnen und Abiturienten in der Alten Weberei in Nordhorn ihre Allgemeine Hochschulreife erhalten. Gemeinsam erreichten sie einen Gesamtnotendurchschnitt von 2,69. Von den Schülerinnen und Schülern wurden 62 am Beruflichen Gymnasium Gesundheit und Soziales mit den Schwerpunkten Gesundheit und Pflege, Agrar- und Umwelttechnologie und Sozialpädagogik, 31 am Beruflichen Gymnasium Technik und 29 am Beruflichen Gymnasium Wirtschaft unterrichtet. 

Die Abiturprüfungen fanden unter dem Vorsitz der drei Oberstudiendirektoren Heinrich Marheineke, Holger de Vries und Wolfgang Schönnagel statt. Insgesamt konnten sich 15 Schülerinnen und Schüler über eine Eins vor dem Komma freuen. Der Jahrgang hat sich für das Motto „KAbitalismus – der Klassenkampf hat ein Ende“ entschieden.

Liest man in der Abiturzeitung, welche Berufsziele die Absolventinnen/en haben, erkennt man, wie vielfältig dieser Abiturjahrgang ist. Im Herbst werden viele ein Studium beginnen, z. B. Bauingenieur, Informatik, Lehramt, Medizin, Physik, Psychologie, Soziale Arbeit oder auch Wirtschaftswissenschaften. Duale Studiengänge bei Geldinstituten, in der IT-Branche, bei der Polizei und in der Robotik-Industrie werden aufgenommen. Auch klassische Ausbildungsberufe im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege sowie des Bankensektors stehen bei den Abiturienten hoch im Kurs. Die Entlassungsfeier wurde trotz des Abiturstresses von den Schülerinnen und Schülern eigenständig organisiert. Die Moderatorinnen Sina Ahrends und Marie Helweg führten charmant durch eine sowohl feierliche als auch fröhliche Veranstaltung, in der auch nachdenkliche Momente aufkamen. Nach 13 Jahren des Lernens, der Anspannung und Aufregung der letzten Wochen und Monate haben die Reden und Grußworte einen gelungenen Schlusspunkt unter die Schulzeit gesetzt.

Oberstudiendirektor Holger de Vries gratulierte allen Abiturientinnen/en im Namen der Schulleitungen der drei Schulen zum Erlangen der Allgemeinen Hochschulreife. Er dankte allen, die zum Erfolg beigetragen haben: Eltern, Freunde und Lehrkräfte, die nie aufgaben, den Schülerinnen und Schülern das fachliche und persönliche Rüstzeug mit auf den Weg zu geben. Bezugnehmend auf das Abi-Motto betonte er, dass nach drei Jahren die Begriffe „Privateigentum an Produktionsmitteln“, „Streben nach Gewinn“, aber auch das „Humankapital“ geläufig sind. Mit einem Augenzwinkern merkte er an, dass der Klassen-„Kampf“ zwischen den Schülerinnen/en und den Lehrkräften nun beendet sei, auch wenn eigentlich alle für dasselbe Ziel, das Abitur, gekämpft haben. Allerdings verwies er auch darauf, dass das Abi-Motto einen kleinen Haken habe, denn vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung (Friday for Future) und der politischen Lage in Europa sei der politische Klassenkampf für die Zukunft und ein gemeinsames Europa noch längst nicht beendet. Für den zukünftigen Lebensweg gab er den Abiturientinnen/en ein Zitat von Robert Bosch mit auf den Weg: „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.“

Auch der scheidende Landrat Friedrich Kethorn ließ es sich nicht nehmen, ein letztes Mal in seiner Amtszeit Grußworte zu übermitteln. Er stellte in seinen Ausführungen einen sachlichen Zusammenhang zwischen den Abiturientinnen und Abiturienten und sich selbst dar. Die Absolventen starten nunmehr in einen neuen Lebensabschnitt und er selbst in einigen Monaten in den Ruhestand. Er drückte seine Hoffnung aus, dass die Absolventen auf möglichst erfolgreichen, wirtschaftlichen Beinen stehen mögen, da aus diesem Kapital seine Ruhestandsbezüge finanziert würden. Mit Blick auf die aktuelle politische Situation appellierte er an die jungen Leute, sich in gesellschaftliche Prozesse engagiert einzubringen und so die Zukunft zu gestalten.

Für die Lehrerschaft sprach Herr Meyer-Langenhoff vom Beruflichen Gymnasium Gesundheit und Soziales allen nun ehemaligen Schülerinnen und Schülern Glückwünsche aus. Das Abiturzeugnis bescheinige ihnen nun ihre Reife, wobei er sehr kritisch auf die Situation in der Welt einging, die Orientierung für die jungen Leute nicht einfach sei und die Reife mancher Erwachsener in Frage gestellt werden müsse. In humorvoller Weise ging er auf die erlangten Kompetenzen (z. B. Kommunikationskompetenz) ein. Es bedürfe in der heutigen Welt mündiger Bürger mit einem starken Rückgrat, um aufrecht vorangehen zu können, so Meyer-Langenhoff. Den Abiturientinnen/en wünschte er, dass sie sich ihre Illusionen bewahren und ihren Weg in die Zukunft selbstbewusst, kämpferisch und mutig weitergehen.

Die Schülerrede wurde von Nele Kolde gehalten, die sich wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler rückblickend im Reifeprozess hin zum Abitur gut begleitet gefühlt hat, sowohl von Eltern, Koordinatoren, Lehrerinnen und Lehrern als auch von Freundinnen und Freunden im eigenen Jahrgang. Sie erinnerte an die vielen anstrengenden Nachtschichten für die Referate, das Schreiben langer Lernzettel, aber auch an die schöne Skifahrt sowie die vielen Studienfahrten mit den vielfältigen Erlebnissen. Mit einem Schmunzeln verarbeitete sie den bestehenden Klassen-„Kampf“ zwischen den Klassen und den drei Beruflichen Gymnasien. Dieser „Kampf“ habe aber nun ein Ende und es sei schön, dass man gemeinsam über diese Neckereien lachen könne.

Nach den Reden und Grußworten wurden die Abiturzeugnisse ausgehändigt und Ehrungen unter Applaus ausgesprochen. Der musikalische Rahmen wurde von der Abi-Band gestaltet. Der Ehrentag endete mit einem festlichen Ball.

29 Abiturienten des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft

Juri Andreev (Nordhorn), Luca Arens (Emlichheim), Fabian Borgmann (Nordhorn), Lorena Borker (Wietmarschen), Pim Christenhusz (Bad Bentheim), Natalie Elbert (Nordhorn), Dereck Miguel Ferreira Trindade (Nordhorn), Marvin Gellink (Getelo), Elvira Grev (Nordhorn), Benjy Havenga (Nordhorn), Justin Heinze (Nordhorn), Tom Hübers (Emlichheim), Gesa Kampert (Laar), Kevin Lamberink (Haftenkamp), Justin Löffler (Nordhorn), Henrik Lübbers (Nordhorn), Lisa Möller (Nordhorn), Evelyn Moor (Nordhorn), Lukas Müller (Nordhorn), Arian Naber (Emlichheim), Laura Elisabeth Oeverink (Emlichheim), Thorben Oster (Nordhorn), Klemens Peuyn (Nordhorn), Jonas Schramm (Nordhorn), Sandra Schulte-Südhoff (Engden), Markus Spykman (Emlichheim), Inciser Suda (Nordhorn), Marcel Thiele (Nordhorn), Henry Völlink (Uelsen)

Gratulation für sehr gute Leistungen: Pim Christenhusz (Note 1,7) und Marvin Gellink (Note 1,8)