3. Arbeitstreffen in Samsun (Türkei)

  • Beitrag veröffentlicht:10. Juni 2014
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Sonntag, 25.05.2014

Morgens gegen 10 Uhr fuhren wir von Bad Bentheim über Osnabrück nach Bremen, von wo aus wir mit Turkish Airlines nach Istanbul flogen. Der Service an Bord war sehr gut. In Instanbul mussten wir umsteigen, was mit Schwierigkeiten verbunden war, da die Passkontrolleure zeitweilig ihren Dienst einstellten, weil ihnen irgendetwas nicht passte. Trotzdem erreichten wir gerade so eben unseren Anschlussflug nach Samsun noch, wo wir nach einem langen Anreisetag gegen 22 Uhr Ortszeit (- 1 Stunde) ankamen und von unseren Gastfamilien abgeholt wurden.

Montag, 26.05.2014

Am Montag morgen haben wir in der Schule eine Folklore – Tanzshow zu sehen bekommen, die unter anderem von kleinen Kindern, 4 – 6 Jahre alt, vorgetanzt wurde. Den gesamten Morgen waren wir in der Aula der Schule und haben uns dort zum ersten Mal mit den anderen Gastschülern getroffen. Kurz vor der Abfahrt zu dem Restaurant für das Mittagessen, haben wir noch auf dem Schulhof warten müssen, wo wir von allen türkischen Schülern wie Prominente behandelt wurden. Die  kleineren Schüler haben fleißig von allen Gastschülern „Autogramme“ gesammelt. In der Schule mussten wir oft warten bis uns mitgeteilt wurde, dass es weiter geht oder wir uns in Richtung Bus bewegen sollten. Zum Mittagessen waren wir in einem Restaurant, das mit vielen kleinen Stühlen und Tischen ausgestattet war, alles im Stil vom Orient. Das Essen war immer reichlich, und natürlich gab es als Beilage Brot, ganz viel Brot. Nach dem Mittagessen sind wir in das sogenannte “Amazon Village”, wo wir etwas über den Amazonen-Stamm erfahren haben. Auf der Promenade am Schwarzen Meer entlang sind wir zu zwei begehbaren Löwen gelaufen, in dessen Mäuler wir gehen konnten und fast ganz Samsun sehen konnten. Den ältesten Ort in Samsun haben wir auch besichtigen können, eine, ehemals aus Holz gebaute, Moschee, die heute mitten in Samsun steht und aus Stein gebaut ist, da sie in der Vergangenheit abbrannte. Da wir in der Türkei waren, wo der Euro nicht als Währung akzeptiert wird, mussten alle Schüler ihre Währung in Türkische Lira umtauschen, was in der Wechselstube zu einem Auflaufen von Schülern führte, das wiederum ein wenig unorganisiert war. Nach der Besichtigung der Moschee und dem Geldwechseln hatten wir FreeTime ein geliebtes Wort.

Dienstag 27.05.2014

Wir trafen uns am Morgen in der Aula der Schule und schauten uns ein traditionelles türkisches Schattenspiel an. Der Sprecher sprach zwar nur Türkisch, aber neben dem Schauspiel wurde der gesprochene Text mit Hilfe einer Power Point Präsentation auf Englisch wiedergegeben. Danach wurden die Präsentationen vorgetragen, dabei stellten wir unserer Märchenstunde im Kindergarten vor. Nach den Präsentationen gingen wir aus der Schule raus zu einem Bus, wir fuhren weit hinaus, durch Landschaften in einer andere Stadt, wo  wir zum Mittag aßen. Später ging es weiter, hielten kurz an, um türkisches Eis zu essen, und es fuhren Richtung Naturschutzgebiet, wo wir das “Bird Paradies” besichtigten, ein Aussichtsturm auf dem man Vögel beobachten kann. Leider waren nicht viele Vögel da, deshalb blieben wir nicht allzu lange und fuhren mit dem Bus weiter durch das Naturschutzgebiet. Dort liefen Pferde und Kühe frei herum, zudem sahen wir noch Schildkröten, Storche und landschaftliche türkische Häuser, die teilweise ziemlich überkommen und  verfallen waren und trotzdem bewohnt waren.  Die lange Heimfahrt durch die Prärie war dann auch das letzte für den Tag, danach war Freizeit für alle.

Mittwoch, 28.05.2014

Dieser Tag begann damit, dass uns in der Schule das Schattenspiel Hacivat und Karagöz vorgestellt bekommen haben. Dies ist ein sehr bekanntes Schattenspiel in der Türkei. Es gibt mehrere Stücke, wir haben das Stück “Salncak Oyunu” gesehen, was auf deutsch “Schaukelspiel” heißt. Es geht darum, dass Hacivat und Karagöz Geld verdienen wollen, indem sie den Leuten die Dienstleistung des Schaukelns verkaufen. Damit das Geschäft schneller läuft, schlägt Hacivat vor, Leute zu finden und diese dann zu Karagöz zu schicken, welcher bei der Schaukel warten soll. Nach kurzer Zeit kommt ein Kunde nach dem anderen. Wie abgesprochen schaukelt Karagöz die Leute und sammelt dann das Geld. Doch jedes Mal wenn Hacivat zurückkehrt um nachzusehen, wie viel Geld sie verdient haben, sagt Karagöz, dass niemand gekommen sei, da er der Meinung ist, dass er viel härter arbeitet und das ganze Geld für sich beansprucht. Hacivat möchte ihn auf frischer Tat erwischen, also verkleidet er sich als Frau und geht zu Karagöz. Er lässt sich anschaukeln, bezahlt am Ende und fragt nach, ob denn schon viele Leute gekommen wären. Der nichts ahnende Karagöz sagt auf Anhieb die Wahrheit und erklärt, dass sehr viele Kunden gekommen seien, die auch alle bezahlt haben. Hacivat zeigt, dass er es die ganze Zeit war und nun die Wahrheit wisse. Er sagt, dass er Karagöz nicht mehr vertrauen könne, da er gelogen habe, doch sie vertragen sich wieder, da Karagöz verspricht ihn nie wieder anzulügen und das Geld wird aufgeteilt. Somit endet dieses Stück.

Nach dem Schattenspiel sind wir mal wieder Pide essen gegangen, was sehr gut für alle Schüler war, da es nicht nur Essen gab, sondern auch freies WLAN. Pide ist gerade in Samsun sehr traditionell. Sobald man Samsun hört, denken die Türken an Pide und Mustafa Kemal Atatürk, welcher mit 38 Jahren am 19. Mai 1919 in der anatolischen Küstenstadt Samsun landete, um Kräfte für die Befreiung des Landes von Siegermächten und Sultanat zu sammeln.

Als auch das Essen beendet war, sind wir auf ein Schiff gegangen und haben eine Fahrt damit gemacht. Das Wetter hat zwar nicht mitgespielt, aber das legte sich zum Glück dann auch wieder. Es wurden Kekse gegessen, man konnte sich dem Kapitän fotografieren lassen, der uns netterweise auch seine Kapitänsmütze tragen und uns auch an das Steuer gelassen hat. Auf dem oberen Deck wurde eine kleine Party gefeiert mit Musik, was aber aufgrund des Wetters leider nicht lange ging, da es nach dem Regen leider kalt und windig wurde, aber auch das war nicht schlimm, da die Stimmung bei jedem Wetter sehr gut war.

Nach der Kreuzfahrt hatten wir Freizeit.

Donnerstag, 29.05.2014

Wir haben uns gemeinsam in dem Außencafé einer weiterführenden Schule getroffen. Dort haben wir alle ( Lehrer, Schüler) und auch der Schuldirektor und Bürgermeister zusammen gefrühstückt. Nachdem das Frühstück beendet war, mussten wir eine ganze Zeit lang warten, da unklar war, was als nächstes auf dem Programm steht.

Nach langer Wartezeit, durften wir im Hörsaal der Schule Platz nehmen. Dort führten wir ein Interview mit dem jüngsten Autor Samsuns. An diesem Interview nahmen alle Länder teil und im Anschluss konnten Fragen gestellt oder Fotos gemacht werden. Des Weiteren kam ein junger Mann, der uns beibrachte unseren Namen in der Taubstummensprache zu sprechen, die überall gleich war. Zudem lernten wir ein paar Sätze in dieser Zeichensprache.

Danach fuhren wir in offenen Bussen durch Samsun zu einem Restaurant, welches nah am Meer war, so dass man während des Mittagessens einen wunderschönen, sonnigen Ausblick auf das Schwarze Meer hatte. Nach dem Essen fuhren wir wieder mit den offenen Bussen, durch Samsun zu einem Strand am Meer und verbrachten dort alle gemeinsam unseren Nachmittag. Wir konnten im Meer schwimmen und haben einen Tauzieh- Wettkampf veranstaltet. Mit den Bussen ging es dann wieder zurück Richtung Lehrer- Hotel. Wir schauten uns die Stadt noch ein bisschen an, bis es dann schließlich weiter zum gemeinsamen Abendessen ging. Wir verbrachten den Abend gemeinsam und konnten uns noch im Restaurant von allen verabschieden. Nach dem Abschlussessen/-feier fuhr man zurück zu seiner Gastfamilie, denn am nächsten Morgen, traten alle Länder die Abreise an.

Freitag, 30.05.2014

Früh am Morgen ging es in mit Schülern, Lehrern und Gepäck total überladenen Kleinbussen zum Flughafen und von dort völlig problemlos nach Istanbul. Wir hatten ein schönes Hotel im Bezirk Sultanahmet, von wo aus wir die Altstadt mit ihren Moscheen, Museen, dem riesigen Basar und den Tausenden von Restaurants zu Fuß erkunden konnten, was wir ausgiebig taten und dank Cagla auch nicht übers Ohr gehauen wurden.

Samstag, 31.05.2014

Ein ganzer Tag zur freien Verfügung in dem phantastischen Istanbul, was jeder auf seine Weise ausnutzte, auch um ein paar Mitbringsel für die Lieben daheim zu besorgen, was bei dem unendlichen Angebot der Stadt kein Problem bereitete, außer dass das Geld zu Ende ging.

Sonntag, 01.06.2014

Da bislang alles problemlos geklappt hatte, machten wir uns am Sonntag, wie wir glaubten, zeitig auf zum Flughafen. Doch von nun an gab es nur noch Stress. Der Flughafen war von Touristen, die alle nach Hause oder wohin auch immer fliegen wollten, total überfüllt, so dass die Abfertigung endlos dauerte. Da wir außerdem durch eine Passkontrolle mussten, vor der eine kilometerlange Schlange wartete, kam es wie es kommen musste, wir verpassten unseren Flug. Entsprechend mussten wir nun zunächst einmal für den Rückflug sorgen. Da allerdings am Sonntag alle Flüge komplett ausgebucht waren, mussten wir denselben Flug am nächsten Tag (Montag) nehmen. Außerdem mussten wir uns noch um ein Hotel kümmern. So verbrachten wir quasi den ganzen Tag auf dem Flughafen. Endlich hatten wir unser recht einfaches Hotel erreicht, es regnete mittlerweile in Strömen, und konnten uns nach einem anstrengenden Tag und einem einfachen Abendessen auf unsere Zimmer zurückziehen.

Montag, 02.06.2014

Diesmal waren wir früher am Flughafen, es waren allerdings auch erheblich weniger Fluggäste unterwegs, so dass die ganze Abfertigung in recht kurzer Zeit über die Bühne ging. Auch der Rest der Fahrt verlief völlig problemlos, so dass wir pünktlich in Bremen, Osnabrück und Bad Bentheim ankamen und abgeholt werden konnte. So nahm eine tolle Reise in die Türkei ihr versöhnliches Ende.