4. Arbeitsbesuch in Nordhorn

  • Beitrag veröffentlicht:7. April 2017
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18 ausländische Jugendliche und KBS-Schüler zeigen auf einer Karte ihre Heimatländer.

KBS Nordhorn veranstalten internationales Schulprojekt:

Die Kaufmännisch Berufsbildenden Schulen haben vor Kurzem ausländische Jugendliche in die Grafschaft eingeladen. In einem Projekt verschafften sie sich einen Einblick in den deutschen Arbeitsmarkt. In Europa spielen bei der Arbeitssuche Ländergrenzen eine immer geringere Rolle. Dennoch unterscheiden sich die Arbeitswelten in den EU-Ländern voneinander. Was es für Ausländer bei der Jobsuche in Deutschland zu beachten gibt, haben eine Woche lang 18 Jugendliche aus Frankreich, Italien, Finnland und Dänemark zusammen mit Schülern der Kaufmännisch Berufsbildenden Schulen (KBS) in der Grafschaft gelernt. “Sich ein europäisches Netzwerk aufzubauen, ist gerade für junge Menschen wichtig”, sagt Ruth Wehner, Leiterin des Europateams der KBS. Ein Schwerpunkt des Projekts lag darum auf dem Knüpfen von Kontakten zu Firmen in der Grafschaft und dem Emsland. Auszubildende und Mitarbeiter verschiedener Unternehmen stellten den internationalen Gästen ihre Betriebe vor. In einem Speed-Dating konnten die Schüler und Unternehmen sich danach näher kennenlernen.

Reise war eine Chance

Der Höhepunkt der Woche war für viele Schüler die Besichtigung der Meyer-Werft in Papenburg. “Das war wirklich toll. In der Werft werden im Moment zwei riesige Schiffe gebaut. Die ganze Anlage ist gigantisch”, sagt der 16-jährige Rasmus Nymark aus Dänemark. In Deutschland war er schon häufiger, da er nahe der schleswig-holsteinischen Grenze wohnt. “Große Unterschiede gibt es bis auf die Sprache zwischen den beiden Ländern nicht”, meint er. Dennoch sei die Reise für ihn eine Chance gewesen: “So konnte ich einzelne Unternehmen näher kennenlernen. Als normaler Tourist wäre das so nicht möglich gewesen.” Die 19-jährige Annika Tallila aus Finnland hat sich auf die Reise intensiv vorbereitet. “Ich habe viel über den deutschen Arbeitsmarkt gelesen und wie Unternehmen hier arbeiten. Überraschungen habe ich nicht erlebt”, sagt sie. Anders ging es der 18-jährigen Italienerin Gresy Torrisi. “In meiner Heimat Sizilien lassen Firmenchefs die Dinge oft laufen und planen weniger weit voraus. In Deutschland wird in Unternehmen strukturierter gearbeitet und alles organisiert”, sagt sie. Das habe ihr ebenso gefallen, wie die Mentalität der Menschen an Vechte und Dinkel. “Die Grafschafter haben mich offenherzig empfangen. Besonders meine Gastfamilie hat mich wie ein echtes Familienmitglied behandelt.” Die junge Frau überlegt nun, später einmal in Deutschland zu arbeiten. Die 16-jährige Französin Emma Hognon hat das Projekt genutzt, um ihre Englischkentnisse zu verbessern. “Eine gute Idee”, meint die 19-jährige KBS-Schülerin Jessica Ossowski: “Im Gespräch stößt man in der Gruppe immer wieder auf Sprachbarrieren. Der Austausch ist eine gute Möglichkeit das zu verbessern.” Die nächste Gelegenheit dazu haben die Schüler im November, dann wird das Projekt in Frankreich fortgesetzt. “Und 2018 fahren wir zum Abschluss nach Sizilien”, kündigt Projektplaner Heinz-Georg Beckmann an. Quelle: Andre Stephan-Park (GN online)