4. Arbeitstreffen in Sroda (Polen)

  • Beitrag veröffentlicht:2. November 2014
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Auf nach Mittwoch – in Großpolen

Vom 12. bis 17. Oktober fand das vierte Arbeitstreffen unseres Projekts in Polen statt. Die polnische Partnerschule in Sroda Wielkopolska – Sroda heißt Mittwoch und Wielkopolska Großpolen – hatte ein sehr gutes Programm ausgearbeitet. Von Sonntagmorgen bis Montagmorgen reisten die verschiedenen Delegationen an, teils mit fast 24-stündiger Reisezeit. Wir hatten glücklicherweise “nur” 800 km mit dem Auto zu bewältigen und schafften dies in gut neun Stunden.

Am Montagmorgen fand dann die offizielle Begrüßung in der Schule statt und SchülerInnen zeigten uns das Gebäude. Danach durften die Schüler bei der ‚Hymn competition‘ in gemischten Gruppen zu bekannten Melodien neue, auf das Projekt bezogene Texte – natürlich in Englisch – formulieren, die in einem Wettbewerb vorgetragen wurden. Die drei besten Gruppen bekamen schöne Tassen zur Erinnerung an das Treffen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen war freie Zeit zur Stadtbesichtigung. Am 13.10. wurde in Polen der Lehrertag gefeiert. Die Lehrer bekamen von ihren Schülern Blumen und Pralinen geschenkt. Aus diesem Anlass feierten die Lehrer abends ein großes Fest, zu dem auch wir ausländischen Lehrer eingeladen waren.

Der Dienstag stand zuerst unter dem Thema “Mittelalter”. In einem Museumsdorf wird das Leben in einer Burganlage um das Jahr 1000 dargestellt. Dort durften wir an Workshops zum Bogenschießen, Töpfern, Weben und Brot backen teilnehmen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen stellten die einzelnen Delegationen die Autoren vor, mit denen sie sich getroffen hatten. Cagla Bayraktar durfte über die in Schüttorf lebende Autorin Gisela Feuersenger berichten, deren Gedichte und Kurzgeschichten wir gelesen hatten.

Am Mittwoch, 15.10.2014, begann der Tag, dass wir Sroda verlassen haben und mit dem Bus erst nach Koszuty gefahren sind. In Koszuty haben wir uns eine alte Villa angesehen und haben dort eine Führung bekommen. Die Übersetzung haben wir von polnischen Schülern bekommen. Doch bevor die Führung begann, wurde alles und jeder fotografiert. Es war, als hätte jemand ein Zeichen gegeben, sodass plötzlich jeder ein Handy oder Fotoapparat in der Hand hielt. Zurück zur Führung: Wir wurden in 2 große Gruppen eingeteilt, da wir sonst zu viele gewesen wären. Die Villa ist sehr groß und auch alt. Es gab viele interessante Dinge, die wir drinnen erfahren haben. Unter Anderem die Geschichte von der Entwicklung von Nivea bis hin zur Kindererziehung und den Interessen, die die Kinder damals hatten, war alles dabei.

Nachdem wir fertig mit der Führung waren, sind wir direkt wieder zurück zu den Bussen gegangen und weiter nach Poznan gefahren. In Poznan war der Plan, dass wir ein Spiel spielen, um die Stadt selbst zu erkunden. Dabei waren wir wieder nach dem Zufallsprinzip in Gruppen eingeteilt. Die Idee an sich, dass man die Stadt auf eigene Faust erkunden soll, ist sehr gut. Das Blöde an der Sache ist nur, dass in jeder Gruppe nur Polen waren und ein oder zwei ausländische Schüler, sodass innerhalb der Gruppen nur auf polnisch gesprochen wurde, da diese kein Englisch konnten. Für das Spiel haben wir ein Prospekt bekommen, dass wir ausfüllen sollten. Die Gruppe, die als erstes fertig war, gewann einen Schatz: Ein paar Flyer und Poster über Poznan und noch Kleinigkeiten, wie Schlüsselanhänger. Als das Spiel vorbei war, sollten wir uns die Kirche ansehen. Unser Führer war dabei leicht seltsam, weil er komische Fragen gestellt hatte, unter anderem: Er zeigt sehr deutlich auf die Kirche und fragt: What the hell is that??Alles in allem war die Führung aber auch interessant, auch wenn der Film, den wir uns im Keller angesehen haben, sehr lange gedauert hat. Als alle Programmpunkte abgearbeitet waren, konnten wir unsere Freizeit selbst gestalten, was wir auch gemacht haben, indem wir uns die Stadt angesehen haben, was echt sehr schön war, da die Gebäude wunderschön aussahen, wie aus einem Film.

Der Donnerstag war wieder ein “School Day”, was bedeutete, dass wir uns wieder hauptsächlich in unserer Gastgeberschule dem Liceum Ogolnoksztalcace aufhielten. Zunächst führten Schüler dieser Schule ein sehr lebhaftes kleines Drama, bei dem es um Schuld und Stigmatisierung um Recht und Unrecht ging, auf, das mit großem Applaus bedacht wurde. Es folgte die Diskussionsrunde mit einer (sehr jungen) Autorin, die erst im vorangegangenen Jahr diese Schule mit dem Abitur abgeschlossen hatte. Sie stellte sich den Fragen unserer polnischen Partner und trug einige ihrer Gedichte vor.

Anschließend fanden sich die Schüler in einem Literatur-Workshop zusammen und versuchten sich  mit größerem bzw. geringerem Erfolg an Limericks, einer Gedichtform mit fünf Versen aus dem Angelsächsischen mit dem Reimschema aabba. Unsere Gastgeberin hat uns zugesichert, sie uns noch verfügbar zu machen. Anschließend übten alle Schüler/innen einen polnischen Volkstanz (oder besser gesagt einen Marsch) ein, den sie zum Abschluss des Vormittags vorführten. Nach dem Essen in unserem bestens bekannten Restaurant hatten alle Teilnehmer bis zur Abschiedsparty Freizeit, die sie weidlich nutzten. Die Party fand im Hotel, in dem die Lehrer/innen wohnten, statt. Der Saal war festlich hergerichtet und ein üppiges kalt-warmes Büffet aufgebaut. Nachdem sich alle gestärkt hatten, wurde nach der Musik, die die Schüler/innen ausgesucht hatten getanzt bis die Füße qualmten. Insgesamt war dies eine gelungene Veranstaltung.

Am Freitag ging es auf die Rückreise, die ohne weitere Vorkommnisse verlief, so dass wir alle gegen 21.00 Uhr wieder zu Hause waren.