Berufsbildende Schulen des Landkreises Grafschaft Bentheim erhalten die Auszeichnung „Umweltschule in Europa”

  • Beitrag veröffentlicht:10. Oktober 2014
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Wie steht es um die Umwelt in der Grafschaft Bentheim? Wie sieht es mit der Artenvielfalt aus? Gibt es Konflikte mit oder zwischen der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft? Was bedeutet eigentlich Fair Trade? Im Rahmen des Projektes „Umweltschule in Europa / Internationale Agenda-21 Schule“ erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler der Gewerblichen Berufsbildenden Schulen, der Kaufmännischen Berufsbildenden Schulen sowie der Berufsbildenden Schulen Gesundheit und Soziales des Landkreises Grafschaft Bentheim diverse nachhaltige Handlungsfelder. Vor einigen Tagen erhielten die Schulen dafür ihre Auszeichnung von der Landesschulbehörde an der Jade-Universität in Wilhelmshaven.

Bewerben konnten sich Schulen aller Schulformen. Niedersachsen ist dabei, nach Aussage der Landeskoordinatorin Ursula von der Heyde, teilnehmerstärkstes Bundesland. Mit rund 360 teilnehmenden Schulen ist Niedersachsen sowohl in Deutschland als auch in Europa ganz weit vorn. 174 Schulen haben es geschafft und sind von der niedersächsischen Jury als “Umweltschule 2012-2014” anerkannt worden.

Die KBS Nordhorn, die bereits seit 2008 am Programm „Umweltschule in Europa“ beteiligt sind, beschäftigten sich im abgelaufenen Teilnahmezeitraum zunächst mit dem Handlungsfeld „Durchführung einer Projektwoche zum Thema nachhaltiges Wirtschaften in Europa“. Pilotprojekt war dabei eine viertägige Fahrt zum Klimahaus nach Bremerhaven. Sämtliche elfte Klassen des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft nahmen verpflichtend an dieser Fahrt mit dem Titel „Auf Weltreise nach Bremerhaven“ teil. Im Kern ging es darum, das Klimahaus in den Bereichen Reise, Perspektiven und Chancen kennen zu lernen und es in dynamischen Gruppenprozessen an den Tagen der Offenen Tür in Nordhorn zu präsentieren. Neben dem Besuch im Klimahaus wurde auch der soziale Aspekt (Teambildung im Kletterpark, Besuch des Auswandererhauses) sowie die ökonomische Seite (Führung durch das Hafenterminal) der Nachhaltigkeit betrachtet. Der CO2-Ausstoß sollte bei der Fahrt minimiert werden, daher erfolgte die Fahrt ausschließlich mit Zügen sowie Linienbussen. Die Unterkunft, das Havenhostel Bremerhaven, ist ein energetisch saniertes Gebäude mit eigenem Klimaschutzkonzept.

Weitere Projekte an den KBS Nordhorn waren unter anderem:

  • Ökologischer Fußabdruck – Auf wie vielen Welten lebst Du?
  • Nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung – Herausforderung der Zukunft
  • Länger gesund leben: Kooperative Sportspiele und Gesundheitserziehung
  • Soziale Verantwortung im Schulleben: Schulsanitätsdienst und Erste Hilfe
  • Präsentation der vier nachhaltigen Schülerfirmen do IT, PrintStar, shop4u und Travel-X
  • Sportstätten im Zeichen der Nachhaltigkeit – Modernisierung eines Stadions

Im zweiten Handlungsfeld ging es um den Aufbau und die Pflege von internationalen Schülerbegegnungen zum Thema Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. In der Vergangenheit fand bereits das einwöchige Projekt „Innovate, don`t imitate“ der Fachoberschule Wirtschaft gemeinsam mit der Hogeschool in Emmen (NL) statt. Dieses internationale und nachhaltige Marketingprojekt wurde nun – aufgrund der sehr guten Erfahrungen – dauerhaft in den Unterricht implementiert.

Darüber hinaus wurde, auf der Grundlage von zwei einwöchigen Deutsch-Polnischen Lehrerfortbildungen in Ploski (Polen) auch ein nachhaltiges Projekt gemeinsam mit der Kaufmännischen Berufsbildenden Schule in Krakau initiiert (die GN berichteten). Bei den Begegnungen in Krakau und Nordhorn stand die Thematik „Fair Trade in Deutschland und Polen“ im Mittelpunkt. In Nordhorn wurde beispielsweise der Weltladen besucht, eine Fahrt mit der Vechtesonne sowie eine Fahrradtour durch die Grafschaft und die Niederlande organisiert. Ferner kamen das Simulationsspiel „Fischfang“ sowie das PC-Planspiel „Ecopolicy“ zum Einsatz. Ein Höhepunkt war sicher das gemeinsame abschließende Kochen in der VHS Nordhorn unter Verwendung von ausschließlich biologisch bzw. fair hergestellten Lebensmitteln.

Bild: Vertreter der drei Berufsbildenden Schulen nehmen die Auszeichnung zur „Umweltschule in Europa / Internationale Agenda 21 – Schule“ entgegen: (vlnr) Dr. Manfred Büchter (BBS G+S), Ludger Fortmann (GBS), Frau von der Heyde (Landeskoordinatorin der Umweltschule), Henry Robberts (Schüler der BBS G+S), Gordon Stegink (Schüler der BBS G+S), Katharina Bölle (BBS G+S), Hans-Peter Dankert (KBS) und Udo Borkenstein (Regionalkoordinator der Umweltschule).