„Berufsschulen sind lebendige Lernkörper“

  • Beitrag veröffentlicht:13. Januar 2018
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Neuer KBS-Schulleiter Wolfgang Schönnagel will sich der digitalen Herausforderung stellen

Als „Günter Netzer der KBS“ ist Wolfgang Schönnagel bei seiner offiziellen Amtseinführung zum Schulleiter der Kaufmännischen Berufsbildenden Schulen in Nordhorn bezeichnet worden. Der Gladbach-Fan vom Niederrhein führt das Kollegium und die KBS nun seit Ende Juli 2017. Es war keine Selbsteinwechslung: Nach rund zweieinhalb Jahren Vakanz ist die Stelle des Schulleiters der Kaufmännischen Berufsbildenden Schulen (KBS) in Nordhorn mit der Ernennung von Wolfgang Schönnagel im Sommer neu besetzt worden. Kommissarisch hatte Hans-Peter Dankert die Geschicke der Schule zwischenzeitlich gelenkt.

Der mittlerweile 59-jährige (Noch-)Studiendirektor aus Schwalmtal bei Mönchengladbach hat 31 Jahre an der BBS Lingen Wirtschaft unterrichtet – in den letzten sieben Jahren als stellvertretender Schulleiter.

Im Sommer vergangenen Jahres wechselte er nach Nordhorn an die KBS. „Es hat sich bis ins Emsland herumgesprochen, dass die KBS in Nordhorn gut aufgestellt sind“, berichtete Weggefährte und Schulleiter Hans-Jürgen Grosse von den Berufsbildenden Schulen Lingen Wirtschaft auf der offiziellen Ernennungsfeier. Doch das allein habe Schönnagel nicht an der neuen Aufgabe am Bölt gereizt: „Ich habe hier mehr Entscheidungsmöglichkeiten. Ich bin hier der Strippenzieher, der die Wege vorgibt, wohin sich die Schule oder bestimmte Teile bewegen sollen.“ Bei seiner Antrittsrede benannte der baldige Oberstudiendirektor bereits einige Schwerpunkte, denen er sich widmen will: Auch künftig wollen die KBS ein verlässlicher Partner in Sachen kaufmännischer Bildung sein. „Wer uns sein Kind oder seinen Auszubildenden anvertraut, darf sich sicher sein, dass wir täglich engagiert daran arbeiten, deren Kompetenzen zu stärken und damit unsere Schüler voranzubringen“, sagte Schönnagel. Dies gelte losgelöst davon, welchen Bildungsabschluss die Schüler mitbringen. „Ein guter Trainer macht seine Spieler jeden Tag ein bisschen besser“, sagte er. Das verlange zwar eine individuelle Betreuung, „aber das müssen wir versuchen“, fügte der Schulleiter mit Nachdruck hinzu.

Weiter will er die Netzwerke der Schule und die Kontakte in die regionale Wirtschaft ausbauen und festigen. Die KBS sollen sich stärker am Bedarf der örtlichen Unternehmen orientieren und entsprechende Ausbildungsberufe anbieten. Dazu gehöre, dass die Unterrichtskonzepte der Schule an die digitalen Herausforderungen angepasst werden. Das umfasse auch moderne Technik sowie EDV-Ausstattung in den Unterrichtsräumen. Schönnagel will diese Anforderungen in ein Medienkonzept integrieren. „Berufsbildende Schulen sind keine statischen Gebilde, sondern sich wandelnde Lernkörper“, sagte Schönnagel. Sie müssen sich dem Wandel in der Arbeitswelt und der Gesellschaft stellen.

Das ist mit Investitionen verbunden und hier gab es vom Schulträger eine erste Einschränkung: „Das Herz hat oft mehr Wünsche, als das Portemonnaie bezahlen kann. Der Geldbeutel des Landkreises ist zwar gut gefüllt, wir können dennoch nicht alle Wünsche erfüllen“, sagte Landrat Friedrich Kethorn in seiner Rede. Er zeigte sich erleichtert, dass die vermeintlich „unendliche Geschichte“ der zweieinhalbjährigen Vakanz nun doch noch zu einem Schluss gekommen sei. Ab dem 31.01.2018 ist Wolfgang Schönnagel nun in der Funktion als Oberstudiendirektor mit der Leitung der KBS mit ihren rund 1670 Schülern und knapp 80 Lehrkräften betraut. „Schüler brauchen Werte und Orientierung. Füllen Sie die Räume der KBS mit weitem Geist und offenem Herzen“, gab Kethorn ihm mit auf den Weg.

Die offizielle Ernennungsurkunde des Kultusministeriums wurde Herrn Schönnagel durch die Dezernentin der Niedersächsischen Landesschulbehörde, Dr. Martina Otto-Schindler, überreicht. Für den musikalischen Rahmen griff Sängerin Chananja Schulz zum Mikrofon.

In Anlehnung an den Bericht der Grafschafter Nachrichten vom 16.01.18,
Autor: Norman Mummert
Fotograf: Stephan Konjer