Im November 2024 unternahmen Schülerinnen und Schüler unserer Schule eine aufregende Bildungsreise nach Brüssel, um die Institutionen der Europäischen Union hautnah zu erleben. Die Reise bot nicht nur faszinierende Einblicke in die europäische Politik, sondern ermöglichte auch interkulturelle Begegnungen mit Schulgruppen aus Finnland und Ungarn.
Nach der Ankunft in Brüssel starteten die Schülerinnen und Schüler, die aus vier verschiedenen Schulformen kamen, mit einer Stadterkundung und ersten Eindrücken der belgischen Hauptstadt. Ein Highlight war der Besuch des Parlamentariums, wo sie interaktiv die Funktionsweise der Europäischen Union erkunden konnten. Besuche bei verschiedenen EU-Institutionen wie der Europäischen Kommission, dem Rat der Europäischen Union und dem Europäischen Parlament vertieften das Verständnis für die komplexen politischen Prozesse.
Ein besonderes Erlebnis war das interaktive Rollenspiel im Parlamentarium, bei dem die Schülerinnen und Schüler selbst in die Rolle von EU-Abgeordneten schlüpften und politische Entscheidungen trafen. Die Reise bot aber nicht nur politische Bildung: Ein Ausflug nach Ostende und Brügge ermöglichte kulturelle Eindrücke, und die Bootsfahrt durch die mittelalterlichen Kanäle von Brügge war ein unvergessliches Erlebnis.
Das Atomium, Brüssels berühmtes Wahrzeichen, bot einen spektakulären Panoramablick über die Stadt und eine spannende Ausstellung zur Geschichte von Wissenschaft und Architektur. Im Haus der Europäischen Geschichte konnten die Teilnehmenden die Entwicklung Europas aus verschiedenen Perspektiven erkunden.
Trotz einiger Herausforderungen, wie dem Ticketsystem für die S- und U-Bahnen, blicken die Schülerinnen und Schüler auf eine äußerst lehrreiche und bereichernde Woche zurück. Die Reise bot nicht nur tiefe Einblicke in die europäische Politik, sondern stärkte auch das interkulturelle Verständnis und die Teamfähigkeit der Gruppe.
Der folgende Bericht von Fabienne Barkemeyer aus der WRF 1-1 gibt einen ausführlichen Einblick in die Besuchswoche:
Sonntag, 10. November 2024 – Reisetag:
Der erste Tag begann mit der Abfahrt aus Oldenzaal, einem kleinen Ort in den Niederlanden. Wir fuhren mit dem Zug nach Brüssel und erreichten die Stadt gegen 19:15 Uhr. Dort angekommen, machten wir uns umgehend auf den Weg zur Unterkunft. Der erste Eindruck von Brüssel war eher ernüchternd: Müll prägte das Stadtbild, und ein unangenehmer Geruch lag in der Luft. Den Abend nutzten wir, um uns untereinander bekanntzumachen – und was eignet sich dafür besser als eine gemeinsame Pizzamahlzeit? Wir begaben uns in ein italienisches Restaurant. Amüsanterweise wurden wir aufgrund unserer großen Gruppe kurzerhand in den Kellerbereich des Lokals verbannt. Dennoch stimmte uns die Pizza auf die herausragende Kulinarik Belgiens ein.
Montag, 11. November 2024 – Sightseeing und Parlamentarium:
Touristisch gerecht begann der Tag mit einer Stadterkundung, zunächst mit dem Besuch der Nationalbasilika des Heiligen Herzens, der viertgrößten Kirche der Welt. In kleinen Gruppen erkundeten wir danach die Stadt und entdeckten Brüssel von einer überraschend charmanten Seite – nicht überall liegt Müll. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, sodass wir individuell die Stadt erkunden, Einkaufsmöglichkeiten nutzen oder Sehenswürdigkeiten besichtigen konnten. Ein Höhepunkt des Programms war der Besuch des Parlamentariums, der interaktiven Ausstellung des Europäischen Parlaments. Hier erhielten wir aufschlussreiche Einblicke in die Geschichte, die Aufgaben des Parlaments sowie die Funktionsweise der Europäischen Union. Den Abend ließen wir in der Foodhall „The Wolf” in entspannter Atmosphäre ausklingen.
Dienstag, 12. November 2024 – Europäische Institutionen und Sightseeing:
Der dritte Tag konzentrierte sich auf Besuche europäischer Institutionen. Morgens besuchten wir die Europäische Kommission und nahmen an einer Präsentation teil, die uns die Aufgaben und die Struktur der Kommission näherbrachte, wenngleich hier noch Potenzial zur Verbesserung ihrer Vortragstechnik vorhanden war. Am Nachmittag erkundeten wir eigenständig das Brüsseler EU-Viertel. Anschließend besichtigten wir den Rat der Europäischen Union und gewannen tiefe Einblicke in dessen Arbeitsweise und die Rolle des Parlaments im politischen System der EU. Zur Abrundung des Abends fanden Gruppenspiele statt, die den Teamgeist und die interkulturelle Kommunikation mit den finnischen und ungarischen Schulen förderten. Die Spiele sorgten für eine entspannte und unterhaltsame Atmosphäre nach einem ereignisreichen Tag.
Mittwoch, 13. November 2024 – Geocaching und Besuch des Europäischen Parlaments:
Mit einer interaktiven Stadtrallye durch das Brüsseler Zentrum in Form von Geocaching starteten wir bewegungsfreudig in den Tag. In gemischten Gruppen (deutsche, finnische und ungarische Manpower) bestand die Aufgabe, verschiedene Hinweise zu finden und sich dabei mit anderen Teams zu messen. Von historischen Wahrzeichen bis zu versteckten Stadtecken bot dies eine reizvolle Möglichkeit, Brüssel spielerisch zu erkunden.
Gegen Mittag trafen wir beim Europäischen Parlament ein und registrierten uns für die geplante Führung. Die Tour bot spannende Einblicke in die europäische Politik, die Geschichte des Parlaments und die Arbeitsweise der Abgeordneten. Am Nachmittag folgte ein interaktives Rollenspiel im Parlamentarium. Hier schlüpften wir in die Rollen von EU-Abgeordneten und mussten politische Entscheidungen treffen, die Auswirkungen auf die gesamte Union hatten. Es war eine äußerst lehrreiche Erfahrung, die uns näher an die realen Herausforderungen der europäischen Politik heranführte.
Donnerstag, 14. November 2024 – Ausflug nach Ostende und Brügge:
Der Zug brachte uns zuerst nach Ostende und dann nach Brügge, zwei der bekanntesten Städte Belgiens. In Ostende genossen einige Teilnehmer erstmals den Anblick des Meeres. Anschließend erkundeten wir Brügge. Wir durchstreiften die mittelalterlichen Gassen und folgten den berühmten Kanälen. Brügge, auch als „Venedig des Nordens” bekannt, bot zahlreiche kulturelle Eindrücke. Der Höhepunkt war eine Bootsfahrt durch die Stadt, deren Charme durch weihnachtlich geschmückte Schaufenster noch gesteigert wurde. Am Abend kehrten wir nach Brüssel zurück.
Freitag, 15. November 2024 – Europäische Institutionen und Atomium:
Am Morgen erreichten wir das Europäische Komitee der Regionen. Die folgende Führung war zwar weniger spektakulär, bot jedoch wertvolle Einblicke in diese wichtige EU-Einrichtung, die regionale und lokale Behörden in Entscheidungsprozesse einbezieht. Am Nachmittag stand eine Führung im Haus der Europäischen Geschichte auf dem Programm. Das Museum beleuchtete die Geschichte der Europäischen Union aus verschiedenen Perspektiven und bot einen faszinierenden Einblick in die Entwicklungen der europäischen Integration.
Ein absolutes Highlight war der Besuch des Atomiums, des berühmten Wahrzeichens Brüssels. In der höchsten Kugel eröffnete sich uns ein spektakulärer Panoramablick über die Stadt und das umliegende Gebiet. Die Ausstellungen im Inneren thematisieren die Geschichte, Konstruktion und kulturelle Bedeutung dieses einzigartigen Monuments.
Samstag, 16. November 2024 – Rückreise:
Am letzten Tag traten wir nach dem Frühstück die Heimreise von Brüssel Midi an. Aufgrund von Zugausfällen verzögerte sich die Fahrt, doch schließlich kamen wir sicher, wenn auch erschöpft, zu Hause an.
Insgesamt war es eine außerordentlich lehrreiche und erlebnisreiche Woche, die tiefe Einblicke in die europäische Politik und Kultur ermöglichte.