Ein engagierter Pädagoge mit Managerqualitäten

  • Beitrag veröffentlicht:23. Februar 2015
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Seit August 2004 stand der gebürtige Nordhorner Bernhard Ruelmann als Schulleiter an der Spitze der KBS Nordhorn, an der er zuvor schon seit 1978 unterrichtet hatte. Kurz vor Erreichen seines 65. Lebensjahres tritt er nun zum Ende des Schulhalbjahres in den Ruhestand. Er sei „ein Leben lang vom KBS-Virus befallen“ gewesen und habe vom ersten bis zum letzten Tag „für die Schule gebrannt“, hieß es am Freitag bei einer offiziellen Verabschiedungsfeier in der bis auf den letzten Platz gefüllten Cafeteria des Berufsschulzentrums. Die wurde musikalisch umrahmt mit A-cappella-Gesängen des „erweiterten Schulchors“, bestehend aus acht Lehrern, und einem Solostück von Schulsekretärin Heike Wessling. Aus den Händen der Leitenden Regierungsschuldiretorin Dr. Martina Otto-Schindler von der Landesschulbehörde erhielt Bernhard Ruelmann seine Pensionierungsurkunde. Sie erinnerte in ihrer mit humorvollen Einlagen gespickten Laudatio an Ruelmanns beruflichen Werdegang. Der hatte mit einer Ausbildung zum Industriekaufmann bei NINO begonnen, bevor Bernhard Ruelmann in den 1970er Jahren in Bremen und Braunschweig studierte.

Seine schon damals deutliche „tiefe eigene Verwurzelung in der kaufmännischen beruflichen Bildung“ habe ihn 1978 an die KBS Nordhorn geführt und dort sein pädagogisches Wirken geprägt. Seit Ende der 1980er Jahre hatte Ruelmann, 1988 zum Studiendirektor befördert, Leitungsaufgaben an der Schule wahrgenommen. Am 1. August 2004 wurde er Schulleiter und wurde verantwortlich für 1800 Schüler in 20 verschiedenen Ausbildungsgängen und ein 94-köpfiges Lehrerkollegium.

Den Menschen und Pädagogen Bernhard Ruelmann hatte den Festgästen zuvor dessen Stellvertreter Hans-Peter Dankert nähergebracht. Dankert würdigte ihn als „Alleskönner mit Managerqualitäten“, bei dem „immer an erster Stelle die Schüler“ gestanden hätten. Als Schulleiter sei er ein „Impulsgeber mit ansteckendem Optimismus“ und ein „Vorbild in Sachen Fach- und Sozialkompetenz“. Ruelmanns Arbeitshaltung sei von einer „interessengeleiteten Konsensfähigkeit“ geprägt gewesen. Er sei stets offen für Neues und geprägt von der Bereitschaft zum Mitmachen gewesen, habe aber gewusst, dass er „Kollegium und Schulgemeinschaft mitnehmen muss, denn sonst funktioniert Schule nicht“. Dankert: „Mit Ihnen verliert die Schule eine herausragende Persönlichkeit.“

Dieser Einschätzung schloss sich auch Landrat Friedrich Kethorn als Sprecher des Landkreises als Schulträger an. Er beschrieb Bernhard Ruelmann als kommunikativen, kooperativen und umsichtigen Schulleiter, der stets das Ziel einvernehmlicher Lösungen verfolgt habe. Er habe die Schule nicht nur pädagogisch, sondern auch baulich und ausstattungsmäßig „nach vorn gebracht“.

Kethorn erinnerte an das Bewerbungsverfahren, in dem Ruelmann sich 2004 um die Nachfolge des damaligen Schulleiters Heinrich Lange beworben hatte. Schon damals habe er an der Schule „enormes Ansehen und Vertrauen“ genossen. Mit seiner Wahl zum Schulleiter habe der Landkreis ihm dennoch einen großen Vertrauensvorschuss gewährt. Der sei „vollstens gerechtfertigt“ gewesen, resümierte der Landrat und stellte dem scheidenden Schulleiter ein „Abschlusszeugnis mit der Gesamtnote Summa cum Laude“ aus.

Voll des Lobes über die Arbeit des Schulleiters waren auch Personalratsvorsitzender Günther Bergmann und die Sprecherinnen und Sprecher der Schülervertretung. Bergmann konstatierte, Ruelmann habe sich „mit dem ihm eigenen Ehrgeiz für diese Schule eingesetzt“ und „seinen Teil zur Zukunftssicherung geleistet“.

Die Geschäftsführerin der Grafschafter Wirtschaftsvereinigung, Jutta Lübbert, dankte Ruelmann für sein jahrzehntelanges Engagement im Bildungswerk der Wirtschaft und im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft. Der CDU-Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers stellte Ruelmann als Vorbild für das Zusammenwirken von Schulleitungen und Schulpolitik heraus.

„Ich war gern Schulleiter der KBS“, stellte Bernhard Ruelmann in seiner Dankesrede heraus. Bis zuletzt sei „die Lust größer als die Last“ gewesen. Der Erfolg der Schule sei allerdings nicht allein sein Werk, sondern Ergebnis des guten Zusammenwirkens mit der erweiterten Schulleitung und einem hochmotivierten Kollegium. Ruelmann dankte auch allen Behörden und außerschulischen Partnern, mit denen die KBS eng zusammenarbeiten. Ziel sei stets gewesen, möglichst vielen Schülern umfangreiche Qualifikationen und nachhaltige Werteorientierung zu vermitteln.

Bild: Verabschiedung des Schulleiters der Kaufmännischen Berufsbildenden Schulen in Nordhorn, Oberstudiendirektor Bernhard Ruelmann (Zweiter von links). Sein Wirken würdigten (von links) der stellvertretende Schulleiter Hans Peter Dankert, Leitende Regierungsschuldirektorin Dr. Martina Otto-Schindler von der Landesschulbehörde und Landrat Friedrich Kethorn.
Foto: Iris Kersten

Von Rolf Masselink