Erasmus-Schulprojekt in Nordhorn – Europa zu Gast an den KBS

  • Beitrag veröffentlicht:21. Mai 2022
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Gäste aus Dänemark, Frankreich und Slowenien waren an den KBS Nordhorn zu Gast.

Schüleraustausche sollen der Völkerverständigung dienen und junge Menschen dabei unterstützen, internationale Kontakte zu knüpfen. In Zeiten eines Krieges auf europäischem Boden erfahren solche Aktionen eine nochmals gesteigerte Bedeutung. Die Kaufmännischen Berufsbildenden Schulen (KBS) in Nordhorn konnten jüngst 23 Schülerinnen und Schüler sowie sieben Lehrkräfte aus gleich drei verschiedenen Ländern Europas willkommen heißen, die für eine Woche in der Grafschaft verweilten. Gemeinsam mit den deutschen Gastgebern widmete man sich im Rahmen des „Erasmus+“-Schulpartnerschaftsprojekts „Social Inclusion through Environment“ aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit und soziale Eingliederung.

Teilnehmer des Schulpartnerschaftsprojektes vor dem neuen Europabeet der KBS Nordhorn

Gäste aus Dänemark, Slowenien und Frankreich
Für die KBS ist es das erste große Europaprojekt mit vielen persönlichen Begegnungen seit Beginn der Coronapandemie. Mehrfach musste die Zusammenkunft bereits verschoben werden – nun konnten endlich die Teilnehmer der Partnerschulen aus Vejen (Dänemark), La Roche-sur-Yon (Frankreich) und Naklo (Slowenien) in Nordhorn begrüßt werden. Ein großes Beet vor der Schule an der Straße Am Bölt mit blauen und gelben Blumen – angelegt in Form der Flagge der Europäischen Union – unterstrich das Vorhaben auch optisch. KBS-Lehrer und Projektleiter Heinz-Georg Beckmann freut sich: „So etwas ist immer wieder ein tolles Erlebnis und es werden viele Freundschaften geschlossen.“ Die jungen Leute sollen auf diese Weise zudem ein besseres Verständnis für andere Länder und deren Kulturen entwickeln.
Ein umfangreiches Programm wartete auf die Teilnehmer, darunter verschiedene Unternehmungen in der Grafschaft wie ein Besuch des Stadtmuseums, der Alten Kirche sowie – mit Blick auf den Nachhaltigkeitsgedanken – der Mülldeponie Wilsum, aber auch eine Fahrt zum Bioenergiepark Saerbeck. Zudem standen verschiedene Workshops auf dem Plan, in welchen die Schüler ihre jeweiligen Heimatländer und ihre Sprachen vorstellten. Neben Französisch, Dänisch, Slowenisch und Deutsch kamen dabei noch eine Reihe weiterer Sprachen zum Tragen, wie Griechisch, Türkisch und Portugiesisch, die seitens der KBS-Schüler beleuchtet wurden. „15 Prozent unserer Schüler sind nicht in Deutschland geboren“, unterstreicht Heinz-Georg Beckmann die Tatsache, dass an den Berufsbildenden Schulen ohnehin ein internationales Miteinander herrscht.

Viele Gemeinsamkeiten trotz Sprachunterschied
Während ihrer Zeit in Nordhorn waren die jungen Europäer und ihre Lehrkräfte bei Gastfamilien untergebracht. So empfing etwa die 17-jährige KBS-Schülerin Hanna die 14-jährige Dänin Kirstine. „Ich war erst etwas aufgeregt, aber wir haben uns gut verstanden, uns viel unterhalten und waren auf einer Wellenlänge“, berichtet Hanna. Der Altersunterschied sei kein Problem gewesen. Für Hanna hat der Austausch gezeigt, dass trotz unterschiedlicher Sprachen doch viel Verbindendes zwischen den Jugendlichen herrscht – seien es gleiche Hobbys oder eben Themen wie Nachhaltigkeit, mit denen sich die jungen Leute auseinandersetzen. „Wir sind so heftig gleich“, lautet Hannas Fazit. Kirstine kann dies bestätigen. Für die Dänin hat der Austausch noch eine Erkenntnis mit sich gebracht: Die gesprochene deutsche Sprache klang für sie immer sehr streng – aber offensichtlich werde in Deutschland nicht nur geschimpft, sondern sich auch ganz normal unterhalten, meint sie lachend.

KBS sind „Europaschule“
Teil der Austauschwoche war auch der sogenannte „Day of Inclusion“, an welchem den KBS erneut die Auszeichnung „Europaschule in Niedersachsen“ des Landes Niedersachsen und das „Zertifikat für Exzellenz“ von der Nationalen Agentur beim BIBB in Bonn überreicht wird. Das Treffen in Nordhorn bildete den ersten von insgesamt vier reihum erfolgenden Besuchen innerhalb des Schulpartnerschaftsprojekts. Ab Herbst wird es für die Grafschafter Schüler dann nach Frankreich, Slowenien und Dänemark gehen.>

Quelle: Sebastian Hamel (GN online)