Europatag 2019 – Berufsschüler/innen diskutieren mit Unternehmensvertreter über die Zukunft Europas und der Europäischen Union

  • Beitrag veröffentlicht:16. Mai 2019
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Ob Brexit oder Europawahl – 2019 wurden und werden entscheidende Weichen für die Zukunft der Europäischen Union gestellt. Um auch der jüngeren Generation die politische und wirtschaftliche Bedeutung Europas näher zu bringen, organisierte die IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim einen EU-Projekttag mit Berufsschülerinnen und Berufsschülern der KBS Nordhorn, bei dem Jan Matthes, Leiter Vertrieb Deutschland und Österreich bei der Firma Kampmann GmbH in Lingen, mit jungen Menschen ins Gespräch über Europa kommen und seine Erfahrungen aus der europaweiten Vertriebstätigkeit mit den Schülerinnen und Schülern teilen konnte. Die Veranstaltung mit knapp 50 angehenden Industriekaufleuten, Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung und Kaufleuten im Groß- und Außenhandel sowie ihren Fachlehrern wurde seitens der IHK von Kirsten Schwake, Projektleiterin Bildungspolitik, begleitet. 

„Frieden und Wohlstand in Europa sind keine Selbstverständlichkeit. Sie hängen eng mit dem gemeinsamen Binnenmarkt zusammen, der den freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen und Arbeitskräften sichert. Es ist eine wesentliche Zukunftsaufgabe, diese Errungenschaften gegen Protektionismus und Populismus zu schützen. Dazu können wir alle beitragen – als Wähler und engagierte Bürger“, erläuterte Jan Matthes den Zuhörerinnen und Zuhörern. Auch wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Aspekte, die der gemeinsame Binnenmarkt mit sich gebracht hat, wurden im Gespräch herausgestellt. Der gemeinsame Binnenmarkt sei mit seinem freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen und Arbeitskräften einer der größten Erfolge der Europäischen Union und somit ein Garant für Wachstum und mache aus der EU wirtschaftlich ein internationales Schwergewicht.

Jan Matthes zeigte den Auszubildenden anhand von Beispielen aus seinem Unternehmen, welche Vorteile die EU für die Wirtschaft allgemein, aber auch ganz konkret für ein Unternehmen sowie dessen Produkte, Dienstleistungen und Mitarbeiter hat. Dabei betonte er, dass gerade in globalisierten Märkten gute berufliche Qualifikationen und Fremdsprachenkenntnisse immer wichtiger würden. Hier biete die EU Auszubildenden und jungen Fachkräften durch Austauschprogramme wie ERASMUS+ die Chance, auch im EU-Ausland zu lernen und zu arbeiten. Ein Auslandsaufenthalt verbessere nicht nur die Fremdsprachenkenntnisse junger Menschen, durch den Kontakt mit anderen Kulturen könnten die Jugendlichen viele berufliche und persönliche Erfahrungen sammeln, die sich positiv auf den privaten Lebenslauf auswirken und sie in ihrer Karriere weiterbringen könnten.

Trotz aller Vorteile werde häufig Kritik an der Europäischen Union geäußert. Hier bot der EU-Projekttag Gelegenheit, über mögliche Vorbehalte gegenüber der EU zu sprechen. In der Diskussion wurde deutlich, dass viele Erfolge der europäischen Integration heute als selbstverständlich wahrgenommen würden und daher nur noch selten Inhalt öffentlicher Diskussion seien. Es solle mehr darüber gesprochen werden, wie sich jeder Einzelne einbringen und Europa so mitgestalten könne.

„Als Europaschule ist die europäische Dimension wesentlicher Bestandteil unserer Bildungsarbeit. Wir setzen uns im Unterricht aktiv mit europäischen Inhalten auseinander, kooperieren mit ausländischen Partnerschulen und ermöglichen es unseren Schülerinnen und Schülern, Praktika insbesondere im europäischen Ausland zu absolvieren“, betonte Oliver Hindricks, Ständiger Vertreter des Schulleiters der KBS Nordhorn.

Abschließend dankte Frauke Hofschröer, Koordinatorin für die Ausbildungsberufe an den KBS, Frau Schwake und Herrn Matthes für die informative Veranstaltung und machte deutlich, dass der EU-Projekttag aus Sicht der KBS einen wichtigen Beitrag zur Information und Sensibilisierung der Berufsschülerinnen und -schüler für die Bedeutung Europas geleistet habe.

 

Jan Matthes, Leiter Vertrieb Deutschland und Österreich bei der Firma Kampmann GmbH in Lingen, Kirsten Schwake, IHK-Projektleiterin Bildungspolitik, Frauke Hofschröer, Koordinatorin Berufsschule der KBS Nordhorn und Oliver Hindricks, Ständiger Vertreter des Schulleiters der KBS Nordhorn

Frauke Hofschröer, Koordinatorin Berufsschule

Mai 2019

Bild: © IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim