Klassenfahrt nach Bukarest

  • Beitrag veröffentlicht:16. März 2010
You are currently viewing Klassenfahrt nach Bukarest

Am Sonntag, 21. Februar 2010, ging es früh morgens los. Um 6 Uhr trafen wir uns in Nordhorn, um mit einem Bus zum Dortmunder Flughafen zu fahren. Von dort aus flogen wir mit WizzAir nach Bukarest. Um 12 Uhr landeten wir glücklich und ohne irgendwelche Zwischenfälle in Bukarest-Baneasa. Hier befindet sich laut Statistik der zweitschlechteste Flughafen Europas, der seinen Namen alle Ehre macht.

Als erstes bezogen wir natürlich unsere Jugendherberge. Sie ist frisch renoviert und sehr nett hergerichtet. Zum Frühstück erwartete uns jeden Morgen eine kleine Überraschung mehr. Angefangen mit ungetoastetem Toast, Ei und Marmelade gab es am nächsten Morgen schon einen Toaster, Omelett und Honig dazu. Man muss aber sagen, dass der nette Manager der Jugendherberge sehr bemüht war, uns jeden Wunsch zu erfüllen. Gegen späten Nachmittag hatten wir noch Zeit die Innenstadt von Bukarest auf eigene Faust zu erkunden. Hungrig machten wir uns auf den Weg zum nächsten McDonalds oder wir suchten eine Pizzeria auf. Beides fanden wir ganz in der Nähe unserer Jugendherberge. Außerdem fanden wir dort auch einen Kaufland. Hier wurde erstmal für die nächsten Tage eingekauft.
Am nächsten Tag standen eine kleine Stadtführung und die Besichtigung des Parlamentspalastes auf unserem Plan. Von der Stadtführung haben wir leider nicht viel mitbekommen. Die Frau, die sich uns gegenüber als Stadtführerin zur Verfügung stellte, wusste selbst nicht wo sie lang laufen musste und holte eine Freundin zur Hilfe. Nach einigen Umwegen und keinen Mucks unserer „Stadtführerin“ zu den Sehenswürdigkeiten erreichten wir quasi auf eigene Faust das Parlamentsgebäude. Ein riesiger, sehr schöner Palast, der auf den ersten Blick überhaupt gar nicht zu der Stadt passt. Denn die Gebäude könnten unterschiedlicher kaum sein. In unserem Stadtteil erinnern sie einen eher an den 2. Weltkrieg als an das Jahr 2010. Trotzdem kann es sein, dass man direkt gegenüber einen großen Glaspalast entdeckt.

Da die Straßenbahnen meist sehr überfüllt sind, haben wir oft die günstigen Taxen genutzt. So kamen wir auch in den Genuss des rumänischen Straßenverkehrs. Dieser sah von außen schon sehr chaotisch aus aber. Wir waren jetzt aber mittendrin statt nur dabei. Es wurde überall gefahren wo Platz ist, egal ob in zwei oder fünf Reihen. Wer nicht schnell genug Platz macht wird einfach angehupt. Das typische südländische Verkehrschaos eben.

An einem Abend machten wir uns auf die Suche nach einer einheimischen Kneipe und sind auch nach ein paar Straßenbahnstationen fündig geworden. Die Kneipe bzw. Diskothek entsprach vielleicht nicht dem Geschmack von jedem Mitschüler, aber sie war eigentlich sehr gemütlich eingerichtet und auch hier gab es wieder günstiges Bier und Cocktails. So verbrachten wir einen schönen Abend zusammen.

Sehr beeindruckend war die Besichtigung des Fernsehsenders Prima TV. Wir waren erstaunt darüber, in was für ein schönes Gebäude wir geführt wurden. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und der Sender machte einen ganz modernen Eindruck auf uns. Damit hatten wir nach den letzten Tagen in Bukarest nicht gerechnet. Wir fühlten uns fast heimisch….

Mit den Einwohnern von Bukarest haben wir ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Manche waren sehr nett und haben uns auch mit sehr geringen Englischkenntnissen versucht zu helfen. Eine kleine Gruppe von unseren Frauen musste allerdings andere Erfahrungen machen. Nachdem jede eine kleine Blume in der Straßenbahn von ein paar jungen Männern geschenkt bekommen hatte, wendete sich ziemlich plötzlich die Situation. Die Männer wurden aufdringlich und bespuckten die Frauen beim Rausgehen. Nach dieser wirklich ekelhaften Aktion gingen wir nur noch in männlicher Begleitung aus unserer Jugendherberge.

Einen Abend gingen wir mit der gesamten Klasse essen. Wir freuten uns sehr auf ein leckeres Essen und hatten natürlich auch dementsprechend großen Hunger mitgebracht. Deshalb war es auch umso schlimmer, dass wir zwei Stunden auf unser Essen warten mussten. Mit hungrigen Mägen und mittlerweile auch nicht mehr bester Laune warteten wir auf unser Essen. Auf Anfrage bei den Kellnern hieß es nach der ersten Stunde immer nur: „2 minutes!“ Also warteten wir mehr oder weniger geduldig die zwei Stunden ab.

Am Freitagmorgen um 4 Uhr traten wir unsere Heimreise an. Da wir von unserem Flughafen nicht starten konnten, wurden wir in drei Schüben mit einem Bus zum nächstgelegenen Flughafen gebracht. Somit landeten wir mit drei Stunden Verspätung in Dortmund und waren froh wieder deutschen Boden unter Füßen zu haben.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass sich die Fahrt nach Bukarest sehr gelohnt hat. Es ist interessant, eine ganz andere Mentalität und Stadt kennen zu lernen. Es war eine abwechslungsreiche Fahrt und wir haben sicherlich einiges mitgenommen nach Hause. Selbst wenn es nur die Tatsache ist, sich noch einmal vor Augen zu führen, wie gut wir es in Deutschland haben.