Schüler haben das Tor nach Europa geöffnet

  • Beitrag veröffentlicht:11. Mai 2011
You are currently viewing Schüler haben das Tor nach Europa geöffnet

Jugendliche aus Spanien, Polen und Griechenland bei Abschlusstreffen in Nordhorn

Internationales Flair im Sitzungssaal des Kreishauses: 17 Schülerinnen und Schüler aus Spanien, Polen und Griechenland haben anlässlich eines Empfangs durch Landrat Friedrich Kethorn dort Platz genommen, wo sonst die Mitglieder des Kreistags debattieren und auch schon mal die Fetzen fliegen lassen. Um Streit ging es diesmal nicht – im Gegenteil: Die Jugendlichen sind im Mai nach Nordhorn gekommen, um den Abschluss eines gemeinsamen, europäischen Projekts zu feiern. Es trägt den Namen “G.A.T.E.”.

Die Buchstaben stehen für die englischen Wörter “Getting Across and Translating in Europe”, was übersetzt in etwa “Sich vermitteln und Übersetzen in Europa” bedeutet. Elf Schülerinnen und Schüler aus der elften und zwölften Klasse des Wirtschaftsgymnasiums der Kaufmännischen Berufsbildenden Schulen (KBS) in Nordhorn haben seit dem Schuljahr 2009 an G.A.T.E teilgenommen und im Ausland mehrere Arbeitstreffen absolviert. Ein einwöchiges Treffen mit den Partnerschulen in Nordhorn markiert nun den Abschluss des zweijährigen Projekts.

G.A.T.E. könne auch als englisches Wort für Tor oder Pforte verstanden werden, meinte Landrat Friedrich Kethorn: “Man kann es als Zugang für ein europäisches Miteinander und als einen Schlüssel zur Grenzüberwindung begreifen.” Der Chef der Kreisverwaltung hieß die Schülerinnen und Schüler in einem “weltoffenen und internationalen Landkreis” willkommen. Dazu trage vor allem die Nähe zu den Niederlanden bei. Die Grenze sei heute kaum noch existent, das grenzüberschreitende Miteinander selbstverständlich. Er rief den Gästen zu: “Seien Sie und bleiben Sie neugierig! Nutzen Sie die Chance, die Europa bietet!”

An G.A.T.E., das Teil des EU-Programms “Comenius” ist, sind neben den KBS in Nordhorn Schulen in Rianxo (Spanien), Kos (Griechenland) und Korczyna (Polen) beteiligt. Sie liegen in grenznahen und teilweise strukturschwachen Gebieten. Ziel des Projekts sei es, die Schüler für ihre Situation zu sensibilisieren, sodass sie ihre Erfahrungen austauschen können und ihre Gemeinsamkeiten als Europäer erkennen und schätzen lernen, berichtet Heinz-Georg Beckmann, Leiter der Europa-Gruppe an den KBS. In gemischten Teams wurden sprachliche, kulturelle, geschichtliche, geographische, wirtschaftliche und psychologische Gesichtspunkte des Lebens in einer Grenzregion erarbeitet. “Die Schüler sollen erkennen, dass Grenzen nicht unüberwindbar sind”, erklärt Beckmann.

In einem ersten Schritt haben die Schüler eine DVD erstellt, in der sie ihre Heimatregion vorstellen. Anschließend wurde eine Broschüre produziert, in der die Vorzüge der Heimatregion herausgearbeitet wurden. Ein gemeinsam erstelltes Glossar half, sich bei den Besuchen besser verständigen zu können. Durch ein Filmprojekt zu Möglichkeiten der Grenzüberwindung haben die Schüler Erfahrungen mit neuen Medien gesammelt. Außerdem tauscht man sich per E-Mail und auf der gemeinsame Homepage in Englisch aus. Höhepunkte waren die vier Arbeitstreffen in den jeweiligen Orten zwischen Oktober 2009 und dem Abschlusstreffen in Nordhorn.

Während ihres Aufenthalts in der Grafschaft Bentheim haben die Schülerinnen und Schüler den Unterricht in den KBS kennen gelernt. Sie haben Ausflüge in die Niederlande und nach Osnabrück unternommen und am Freitag eine große Abschiedsparty gefeiert.

Quelle: www.gn-online.de