„Stets so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk“

  • Beitrag veröffentlicht:7. Februar 2018
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Kommisarischer KBS-Leiter Hans-Peter Dankert geht nach 37 Jahren Nordhorner Schuldienst in den Ruhestand

Eine große Feierstunde zur Verabschiedung mit hochrangigen Gästen aus Politik und Verwaltung gibt es an Schulen meist nur für Schulleiter. Bei Hans- Peter Dankert haben die Kaufmännischen Berufsbildenden Schulen (KBS) gestern Nachmittag allerdings eine Ausnahme gemacht.

Denn zweieinhalb Jahre lang hatte der 64-Jährige die beiden höchsten Verwaltungsämter der Schule inne. „Das war ein absolutes Novum. Seit 2005 ohnehin ständiger Vertreter der Schulleitung, übernahm er zudem Anfang 2015 kommissarisch den Posten der Schulleitung. Das kommissarisch können wir aber streichen. Er war seitdem der Schulleiter“, sagte Landrat Friedrich Kethorn. Denn was als kurzes Provisorium von „vielleicht drei Monaten“ gedacht war, dauerte letzten Endes zweieinhalb Jahre bis zum Sommer 2017. Dass die KBS sich in dieser Zeit weiterentwickelt hat, sei vor allem Dankerts Verdienst, hieß es gleich in mehreren Grußworten von Wegbegleitern des 64-Jährigen.

In Stade-Bützfleth aufgewachsen, reifte in Dankert noch während seiner eigenen Schulzeit der Wunsch heran, später Lehrer zu werden. „Zugetraut haben es mir nicht alle. Einer meiner Lehrer meinte, ich tauge eher als Beamter im Finanzamt, aber sicher nicht an der Schule. Das hat mich nur angespornt, mich noch mehr zu bemühen“, erinnert er sich. An der Universität Oldenburg studierte er Politik, Sozialkunde und Wirtschaftswissenschaften auf Lehramt. Im Jahr 1980 verschlug es ihn dann beruflich nach Nordhorn an die KBS.

Seitdem laufe der 64-Jährige „stets so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk“, meinte Wolfgang Schönnagel, der neue KBS-Schulleiter. Dabei sei Dankert immer freundlich, kompetent und engagiert gegenüber seinen Kollegen und den Schülern aufgetreten.

„Konsequente Pflichterfüllung verbinde ich mit unserem HPD, wie Hans-Peter Dankert in Kollegenkreisen genannt wird. Doch HPD hat noch eine weitere Bedeutung, nämlich High-Power- Datenbank“, sagte Schulpersonalrat Günther Bergmann. Denn Dankert habe ein „unheimlich gutes Gedächtnis – wie eine Datenbank eben“, führte Bergmann aus. So wisse er aus dem Stegreif, welcher Kollege wann Geburtstag hat. „Ihn kann man auch zu jeder Zeit fragen, welcher Kollege wann gerade wo ist. Er kennt die Antwort, ohne nachschauen zu müssen.“

„Mein Dienstantritt in Nordhorn ist jetzt 37 Jahre, einen Monat und neun Tage her. Sie können das gerne nachrechnen“, stellte Dankert ein letztes Mal in den KBS sein gutes Gedächtnis unter Beweis. Vom ersten Tag an sei seine Maxime gewesen, nie zu vergessen, dass er selbst einmal Schüler war und seinen Unterricht danach auszurichten. „Zu lehren und zu organisieren war eine Herausforderung. Aber eine, die mir Spaß gemacht und meinem Berufswunsch genau entsprochen hat.“

Das Ende des Berufslebens bedeute für ihn darum nicht, eine schwere Last loszuwerden. „Vielmehr blicke ich heute mit Dankbarkeit, Freude und ein wenig Wehmut auf die vergangenen Jahrzehnte an den KBS zurück“, sagte er. Die kommenden Jahre wird er nutzen, um mehr Zeit mit Frau und Tochter zu verbringen, zu reisen und sich seinen Hobbys Tennis und Skat zu widmen. „Ich werde nicht stehen bleiben, sondern ruhig weitergehen“, kündigte Dankert an.

Die Lehrerband des Berufsschulzentrums umrahmte die Veranstaltung und brachte dem zukünftigen Pensionär mit einer persönlichen Interpretation des Lieds „Es geht mir gut“ von Marius Müller-Westernhagen ihre Wertschätzung entgegen.

In Anlehnung an den Bericht der Grafschafter Nachrichten vom 31.01.18, Autor: Andre Stephan-Park

Fotos: Stephan Otte