Die Schülerinnen und Schüler der WIK12 und WIK21 der KBS haben am Montag, 18.6.2018 das Logistikzentrum des Unternehmens ADIDAS in Rieste besichtigt.
Das erst vor Kurzem eröffnete Verteilzentrum beschäftigt je nach Saison zwischen 1.200 und 1.500 Mitarbeiter/innen, die in einem 3-Schicht-Betrieb Millionen von Adidas-Produkten, die von diversen Lieferanten (vor allem aus Asien) angeliefert werden, sortieren, verpacken und auf den Weg zu den Kunden schicken (bis zu 200.000 Sendungen täglich). Das hochmoderne Zentrum erfüllt über einen weitgehend automatisierten Ein- und Auslagerungsprozess die Ansprüche der Kunden nach schneller Belieferung. Wie oft bestellen wir noch schnell am Abend ein Paar Schuhe? Leider oft auch gleich acht Paar, denn es ist ja leicht und kostenlos, die nicht passenden oder nicht gefallenden Teile wieder zurückzusenden. Diese Kosten werden auf alle Bestellungen umgelegt. Dass die Umwelt durch die vielen (unnötigen) Fahrten der LKW nicht unerheblich geschädigt wird, ist vielen Kunden u. U. nicht wichtig.
Problematisch sind auch die Retouren von Produkten, die von den Kunden offensichtlich schon getragen wurden. Sie werden aber unter dem Vorwand des Nichtgefallens zurückgeschickt. ADIDAS erstattet den Preis, da sich jeder Versuch, dieses kriminelle Fehlverhalten zu verfolgen, als viel zu kostenintensiv und oft wenig zielführend erweist. Retouren werden zukünftig in einer zu klärenden Weise u. U. kostenpflichtig, damit die Kosten, die sich aus dieser Entwicklung ergeben, nicht weiter ausufern. Auf dem Rundgang durch die Hallen konnten die Schüler auf der einen Seite sehen, wie hochautomatisiert die Logistik bei ADIDAS ist. Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch viele Arbeitsplätze, an denen Mitarbeiter einfach Arbeiten erledigen, da sich diese durch Technik nicht erledigen lassen: Ausladen von Kartons aus Containern auf die Förderbänder oder auch das Überprüfen von Retouren u. v. m.
Insgesamt haben die Schülerinnen und Schüler durch den Besuch bei ADIDAS viele Einblicke in die betrieblichen Prozesse bekommen und konnten diese mit ihren Erfahrungen aus dem eigenen Lehrbetrieb konfrontieren. Bei dem ein oder anderen Auszubildenden kam die Erkenntnis durch, dass im eigenen Betrieb der Automatisierungsgrad bei weitem nicht so hoch ist – aber: auch u. U. nicht möglich oder auch nötig, da hier ganz andere Prozesse abgebildet werden.
Günther Bergmann