Schülerfirmen

„Eine Idee austüfteln. Daran arbeiten und sehen: Sie funktioniert. Etwas anbieten, etwas verkaufen, mit Schülern aus anderen Klassen als Team arbeiten. Begeistert sein, bekannt werden. All das könnt ihr in einem Schülerunternehmen erleben. Wenn ihr als Schüler eure eigene kleine Firma gründet, dann ist das eine aufregende Entdeckungsreise durch die Arbeitswelt – und zu euren eigenen Fähigkeiten und Talenten.”

(Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (2005): Schüler unternehmen was! Firmensitz: 9b: In zehn Schritten zum Schülerunternehmen. 2., veränderte Auflage, Berlin: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gGmbH, S. 6)

Schülerfirmen erlangen eine immer größer werdende Bedeutung in der aktuellen Bildungsdiskussion und dies schulformübergreifend. Noch stärker als bisher wird sich auch in Zukunft die Welt der Schule verändern.

Die zunehmende Technisierung und Globalisierung haben in Unternehmen tief greifende Veränderungsmaßnahmen ausgelöst (dazu zählen auch neue Formen der Arbeitsorganisation, z. B. Gruppen-/Teamarbeit). Dabei haben sich die Anforderungen an die Mitarbeiter stark geändert. Während somatische und körperliche Fähigkeiten in ihrer Bedeutung nachlassen, rücken strategisches, unternehmerisches, problemlösendes und vernetztes Denken in den Mittelpunkt der Anforderungen. Auch soll die mentale Kapazität von Arbeitnehmern nicht mehr bloß als Speicher von Faktenkenntnissen, sondern als Schaltzentrale für intelligente Reaktionen genutzt werden können. Um den Schülern diese vom Arbeitsmarkt geforderten Fähigkeiten zu vermitteln, erscheinen die herkömmlichen von Lehrerdominanz geprägten Unterrichtsmethoden nicht mehr ausreichend.

„Wenn junge Menschen die Erfahrung der gemeinsamen, zielgerichteten Arbeit in einer Schülerfirma machen, werden sie hervorragend auf zukünftige Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft vorbereitet.” (Zitat von Herrn Busemann, ehem. Kultusminister des Landes Niedersachsen, Nordwest-Zeitung vom 27. September 2007)

Die Schülerfirma bzw. das „Wirtschaft-live Projekt” ist eine Unterrichtsmethode, bei der die Schüler in einer Schülerfirma arbeiten, deren Arbeitsweise, Organisation und Hierarchie einem Unternehmen in der wirtschaftlichen Realität gleicht. Die Besonderheit dabei ist, dass dies unter dem Schutzmantel der Schule stattfindet. Trägerverein aller derzeitigen und zukünftigen Schülerfirmen an den Kaufmännischen Berufsbildenden Schulen Nordhorn ist der Verein “TU WAS e. V.”. Sie werden von den Rahmenrichtlinien legitimiert, befürwortet und gefordert.

An den Kaufmännischen Berufsbildenden Schulen Nordhorn existieren derzeit drei Schülerfirmen:

do-it

do IT in den informatik-bezogenen Berufsfachschulen mit einem breiten Angebot von Webdesign bis Seniorenschulung,

shop4you

KBS-Shop4U in den Berufseinstiegsklassen hat Ende November 2009 einen Schreibwarenladen eröffnet,

printStar

Printstar in der einjährigen Berufsfachschule Wirtschaft für Realschulabsolventen (Höhere Handelsschule) bereitet die Herstellung von Schülerausweisen und anderen ge- und bedruckten Produkten vor.

Alle Schülerfirmen legen Wert darauf, nicht als Konkurrenz bzw. Mitbewerber zu in der Grafschaft ansässigen Unternehmen aufzutreten. Vielmehr sind Kooperationen mit diesen angedacht.