Agnes Kühn (Auslandspraktikum in Drachten)

  • Beitrag veröffentlicht:20. November 2010
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Mein Name ist Agnes Kühn, ich bin 19 Jahre alt und komme aus Nordhorn. Zurzeit mache ich eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau in der Raiffeisen-Warengenossenschaft Hestrup eG. Als uns die Lehrer der KBS Nordhorn ein Angebot über ein Auslandspraktikum machten, waren viele Schüler noch skeptisch.

Schließlich waren acht Schüler bereit, für vier Wochen die niederländische Kultur, Sprache und Arbeitsweise in Form eines Praktikums in verschiedenen Betrieben der friesischen Stadt Drachten kennen zu lernen. Vor Antritt der Reise besuchten wir einen Vorbereitungskurs, der uns den Einstieg erleichtern sollte.

Am 11. Oktober war es dann soweit. Die Aufnahme in den Betrieben war äußerst freundlich, obwohl zu Anfang einige Probleme auf uns warteten: Eine fremde Umgebung, ein gewöhnungsbedürftiger Umgang mit den Kollegen und auch sämtliche Sprachschwierigkeiten standen uns im Weg. Mein Betrieb, olijslager verf bv, war ein Farbgroßhandel, der sämtliche Malerbetriebe mit Farben und Farbzubehör belieferte. Zu meinen Tätigkeiten gehörte das Mischen von verschiedenen Farben, bestellte Ware von Kunden zu kommissionieren und anschließend die Rechnung zu erstellen. Im Laufe der Zeit zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen der Arbeitsweise Deutschlands und die unseres Nachbarlandes. Selbst als Praktikantin gehörte ich voll zum Team und ich war verblüfft, dass ich bei einigen Arbeitsvorgängen nach meiner Meinung gefragt wurde. Ich konnte Verbesserungsvorschläge abgeben und wurde recht schnell in das Team integriert. Das ein Chef keine eigenen Entscheidungen traf, sondern in seinem Team nach einer gemeinsamen Lösung suchte, war für mich ungewohnt. Während man in Deutschland von Termin zu Termin hetzt und Pünktlichkeit ein hohes Gebot ist, finden die Niederländer selbst im Chaos Zeit für ihre Kunden. Für uns Praktikanten durchaus gewöhnungsbedürftig.

Ein jeder von uns hat reichlich Erfahrungen für das Arbeitsleben sowie auf für sein Privatleben gesammelt. Ich hoffe, dass noch viele andere dieses Angebot nicht abschlagen, sondern die Möglichkeit nutzten, um über den Tellerrand zu schauen, um Einblicke in verschiedene Kulturen zu erhalten, das Allgemeinwissen zu erweitern und das Selbstvertrauen zu steigern.