Anika Höhn (Auslandspraktikum in Cork)

  • Beitrag veröffentlicht:28. November 2014
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Mein Name ist Anika Höhn, ich bin 21 Jahre alt und habe mein Auslandspraktikum in der Stadt Cork (Irland) absolviert. Während meines Aufenthaltes habe ich bei dem Unternehmen “Specsavers” gearbeitet, einer Einzelhandelskette, welche Brillen und Hörgeräte vertreibt. Ich habe in einer Gastfamilie in dem Wohnviertel “Douglas” gelebt, in der sich ein Ehepaar mittleren Alters um mich gekümmert hat. Dort lebten dort zwei weitere Austauschstudenten aus Belgien.

Die Gründe für meine Bewerbung waren zum einen, dass das Auslandspraktikum eine Voraussetzung war um meine Zusatzausbildung zur Europakauffrau abschließen zu können. Des Weiteren wollte ich meine Englischkenntnisse verbessern und eine neue Kultur kennenlernen.Ich habe vom Auslandspraktikum erwartet, dass ich meine Englischkenntnisse verbessern kann und dass man selbstständiger wird aufgrund der Tatsache, dass man vier Wochen von zu Hause weg ist und halbwegs auf sich selbst gestellt ist.

Positiv an Irland war, dass man sehr herzlich aufgenommen wurde, egal ob in der Gastfamilie, der für mich zuständigen Organisation oder am Arbeitsplatz. Wenn man irgendwelche Fragen oder Probleme hatte, konnte man sich sorglos an die zuständige Person wenden und einem wurde geholfen.

Meine Tätigkeiten in meinem Auslandsunternehmen waren leider ziemlich eintönig und somit langweilig. Eine meiner Haupttätigkeiten war es Kundenformulare in ein Computerprogramm einzupflegen und von diesen Kundenformularen eine Übersicht zu erstellen. Häufig sollte ich auch Dokumente archivieren, also einscannen und ein paar Daten in den PC einpflegen, damit man diese später problemlos am PC wiederfinden kann. Täglich war es mein Aufgabe, einen Mitarbeiter zur Bank zu begleiten, um die Tageseinnahmen des Vortages einzureichen. Manchmal hatte ich aber auch andere Aufgaben zu erledigen, welche den Arbeitstag abwechslungsreicher gemacht haben. Zu diesen Aufgaben gehörte zum Beispiel das Gestalten von Postern und Flyern, wenn Veranstaltungen anstanden, dazu sollte ich teilweise auch die Materialien einkaufen. Ab und zu durfte ich die Tageseinnahmen des Vortages zählen oder Briefe zur Post bringen. Gelegentlich habe ich erhaltene Rechnungen in eine Übersicht eingepflegt oder Kundenbriefe versandfertig gemacht.

Zwischen Irland und Deutschland bestehen viele signifikante Unterschiede, sowohl positiver als auch negativer Natur. Irland ist positiv anzurechnen, dass die Leute dort sehr hilfsbereit sind. Auch sind die Iren sehr freundlich und kontaktfreudig. Das Land an sich hat eine sehr schöne Landschaft und hat einige schöne Ausflugsziele zu bieten wie zum Beispiel die Stadt Kinsale, eine Hafenstadt oder den Killarny National Park. Negativ war jedoch, dass die Leute eine ganz andere Vorstellung von Zuverlässigkeit hatten wie in Deutschland. Es war nicht unüblich, wenn man mal eine gute halbe Stunde zu spät zu einem Termin erschien. Negativ war auch das Wetter, im Vergleich zu Deutschland regnet es ständig in Irland und es ist selten, wenn man mal eine Person trifft, die gerade keinen Regenschirm in der Hand hält. Man kann das Wetter auch so beschreiben, dass an meinem ersten Arbeitstag wohl genug Regen vorhanden gewesen wäre um sich das Geld für den Bus zu sparen und zur Arbeit schwimmen zu können. Man kann sagen, es war teilweise wie ein kostenloser Besuch eines riesen großen Freibades, man sollte sich also am besten einen Rettungsring einpacken um sich zur Arbeit treiben lassen zu können, an akutem Windmangel wäre es bestimmt nicht gescheitert.

Das Leben in einer Gastfamilie ist eine ziemliche Umstellung für mich gewesen, da meine Gastfamilie einen anderen Lebensstil hatte. Dort war es üblich, Essen schon mittags für abends auf den Tisch zu stellen, was dessen Konsistenz und Geschmack nicht gerade verbesserte. Auch war das Empfinden von Kälte wohl Ansichtssache, Heizungen waren zwar vorhanden, wurden jedoch ziemlich geschont. Andererseits muss man auch die positiven Dinge betrachten. Mir wurde täglich meine Kleidung gewaschen und um den Müll brauchte ich mich auch nicht zu kümmern. Meine Gastfamilie gab mir Tipps für Ausflüge und unternahm zum Teil auch etwas mit mir zusammen, wie zum Beispiel einen  Strandbesuch. Es wurde geputzt und es gab eine Dusche, die hygienetechnisch jedoch nicht wirklich ansprechend gewesen ist. Über mein Zimmer kann ich mich jedoch eigentlich nicht beklagen. Dort hatte ich ein Bett mit einer schönen großen Bettdecke, die mir täglich geholfen hat gegen meine Frostbeulen anzukämpfen.

Alles in allem ist ein Auslandspraktikum auf jeden Fall eine Erfahrung wert, um neueEindrücke in einem anderen Land sammeln zu können und selbstständiger zu werden.