Mein Name ist Jonas Voet, ich bin 21 Jahre alt und absolviere meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration beim Landkreis Grafschaft Bentheim. Ich verbrachte mein vierwöchiges Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation Europakaufmann von Mitte Juli bis Mitte August in Cork (Irland).
Während meiner Zeit in Cork wohnte ich bei einer Gastfamilie. Diese war sehr groß (6 erwachsene Kinder), was für Irland aber nicht untypisch ist. Diese kamen am Wochenende häufig zu Besuch. Vom Flughafen wurde ich von meinen Gasteltern abgeholt und direkt mit dem Auto durch die Stadt gefahren. Sie erklärten mir die wichtigsten Dinge in Cork, wie beispielsweise welche Buslinie ich an welchen Haltestellen nehmen muss um vom Haus in die City und wieder zurück zu kommen.
Am ersten Montag meines Praktikums wurde ich von Flynn von Partnership International begleitet und in dem Unternehmen vorgestellt. Gearbeitet habe ich bei einem kleinen Startup namens Anamo Ltd. im Marina Commercial Park. Dieses hat sich ein Motion Capture Programm von einem deutschen Startup am Max-Planck-Institut gekauft und bietet Full-Body-Screenings für Sportler und Patienten an. Das Besondere an dem System ist, dass es ohne die sonst üblichen farbigen Bälle an Ganzkörperanzügen auskommt. Theoretisch kann man damit alle 22 Spieler eines Fußballspiels tracken und ihre Bewegungen live auswerten und analysieren, was mit den normalen Verfahren nicht oder nur umständlich möglich ist.
Meine Aufgaben bei Anamo bestanden darin, das Capture System zu verstehen, auf- und abzubauen und kalibrieren zu können. Nachdem ich dies erfolgreich bewerkstelligt hatte, sollte ich in Erfahrung bringen, wie man das System so mobil wie möglich macht, damit es bei Scans von ganzen Mannschaften an geeignetere Orte wie zum Beispiel Sporthallen transportiert, aufgebaut und kalibriert werden kann. Nebenbei habe ich mich noch mit Videoschnitt-Programmen unter Linux auseinandergesetzt und Beispielberichte von Personen designt, die dieses Screening absolviert haben und es promotet haben.
Meine Freizeit verbrachte ich unter anderem am River Lee (welcher nicht weit entfernt war), Blackrock Castle, Kinsale, den Cliffs of Moher, am Ring of Kerry oder in den Bars von Cork City, in denen ich mich mit Bewohnern und Studenten unterhielt oder zu Events von Partnership International eingeladen war. Diese Events boten die Gelegenheit andere Praktikanten kennen zu lernen und ich war erstaunt, wie viele Deutsche zur selben Zeit wie ich da waren. An den Abenden war es dann mit dem Englisch sprechen auch ganz schnell Geschichte und man unterhielt sich über Gott und die Welt.
Alles in allem habe ich eine sehr schöne Zeit in Irland verbracht. Es war ungewöhnlich sonnig und warm (18-25 Grad Celsius meistens) und ich habe relativ wenig Regen gesehen. Dafür habe ich die schöne Landschaft bewundert, wenn man erstmal aus der vergleichsweise trostlosen Großstadt herauskam. Ich habe viele neue Erfahrungen und eine neues Lieblingsbier (das Irish Pale Ale aus der Franciscan Well Brauerei) mit nach Hause genommen.
