Was ist gerecht? – Deutsch-polnisches Schülerprojekt der KBS Nordhorn und der Wirtschaftsschule Nr. 2 in Krakau zum Fairen Handel

  • Beitrag veröffentlicht:25. November 2018
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In der letzten Oktoberwoche fand der erste Teil eines deutsch-polnischen Schüleraustausches zum Thema „Fairtrade“ in Krakau statt. An dem Projekt nahmen jeweils neun Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrkräfte der KBS Nordhorn und der Wirtschaftsschule Nr. 2 aus Krakau teil. Da das Schülerprojekt auch ökologisch nachhaltig sein sollte, fuhren die Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Schulformen der KBS mit den betreuenden Lehrkräften Herrn Voßkamp und Herrn Wortel ausschließlich per Bahn und Bus nach Krakau. Die Gruppe war in einem Hostel im jüdischen Viertel Kazimierz untergebracht. 

Am ersten Arbeitstag wurde die Gruppe der KBS in der Schule begrüßt und es fand ein erstes Kennenlernen statt. Nach einem Polnisch-Crash-Kurs und einer Vorstellung der kulturellen und landestypischen Gepflogenheiten setzten sich die deutsch-polnischen Schülergruppen in der folgenden Arbeitsphase mit dem Fairen Handel von Textilien auseinander. Im Anschluss fand eine Stadtführung in der historischen Altstadt Krakaus statt.

Am nächsten Tag analysierten die Schülerinnen und Schüler diverse Öko- und Fairtrade-Siegel um anschließend im Rahmen eines kritischen Einkaufsbummels unterschiedliche Produkte auf ihre Nachhaltigkeit und ihren fairen Handel hin zu überprüfen. In den von den Schülergruppen erstellten Präsentationen wurde ersichtlich, dass nachhaltig und fair gehandelte Produkte auch in Polen zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Am Donnerstag fand dann eine Führung durch das jüdische Viertel Kazimierz statt, an deren Ende sich die Schülerinnen und Schüler mit fair gehandeltem Kaffee aufwärmen konnten. Anschließend besuchte die Gruppe das Konzentrationslager Auschwitz; bei einer Führung über das Gelände wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Verbrechen der Nationalsozialisten auf besonders emotionale Weise vor Augen geführt. Daran anknüpfend konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen am folgenden Tag in ein bewegendes Zeitzeugengespräch mit Lydia Maksymowicz einbringen, die als Kind als einzige ihrer Familie den Holocaust überlebt hat.

Die Holocaustüberlebende Frau Maksymowicz (Bildmitte) mit der deutsch-polnischen Schülergruppe und den betreuenden Lehrkräften Frau Kania (Wirtschaftsschule 2 Krakau, links), Herrn Voßkamp und Herrn Wortel (beide KBS Nordhorn)

Durch die Projektfahrt erhielten die Schülerinnen und Schüler einen ganz neuen Blick auf Polen und das Thema des Fairen Handels. Daneben wird allen Beteiligten das gute Miteinander, die von polnischen Schülerinnen und Schülern organisierten gemeinsamen Freizeitaktivitäten und nicht zuletzt die herzliche Gastfreundschaft in guter Erinnerung bleiben.

Der Rückbesuch der Krakauer Wirtschaftsschule Nr. 2, der ebenso wie die diesjährige Fahrt vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk finanziell unterstützt wird, wird im Frühling 2019 erfolgen.

Hermann Wortel