Julia Demer (Auslandspraktikum in Dublin)

  • Beitrag veröffentlicht:17. August 2016
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Mein Name ist Julia Demer, ich bin 22 Jahre alt und in der Ausbildung zur Industriekauffrau bei ERFO Bekleidungswerk GmbH & Co. KG in Nordhorn. Mein vierwöchiges Auslandspraktikum habe ich beim Alpha College of English in Dublin absolviert und während der Zeit wohnte ich in einer Gastfamilie.

Ich lebte bei einer Witwe, die sieben Kinder hat. Einer ihrer Söhne wohnt noch zu Hause und ihre anderen Kinder und Enkelkinder kamen regelmäßig zu Besuch; es wurde also nie langweilig bei Familie Murray. In den vier Wochen lebten außerdem zwei spanische und eine italienische Studentin in der Familie, die das Alpha College besuchten, um die Sprache zu lernen. Spannend war es vor allem, da die Familie versuchte, uns die irische Kultur nahe zu bringen. Die Familie ist sehr musikalisch und beherrscht viele Instrumente, z.B. die Tin Whistle (irische Flöte). Beim Abendessen durften wir typisch irische Gerichte wie Shepards Pie und Irish Cabbage genießen und nach dem Essen haben wir uns bei einer Tasse Tee noch ein wenig unterhalten. Mir war es wichtig, ein gutes Verhältnis zu meiner Gastfamilie aufzubauen. Wenn man aufgeschlossen ist für Neues, Interesse zeigt und seine Hilfe anbietet, macht es den Aufenthalt in einer Gastfamilie für beide Seiten sehr spannend. Insgesamt hatte ich einen ziemlich einfachen Start, da ich in der Familie sehr herzlich aufgenommen wurde und sich schnell Freundschaften mit den anderen Studentinnen entwickelt haben.

An meinem ersten Arbeitstag habe ich an dem Einstufungstest für die neuen Schüler teilgenommen und anschließend haben alle Neuankömmlinge und ich eine kurze Einführung in die Schule bekommen. Eingearbeitet wurde ich durch einen zweiten Praktikanten; im Lehrerkollegium waren wir später bekannt als Yin und Yang. Zusammen mit Yin hatte ich einige Aufgabenbereiche. Wir waren z.B. zuständig für die Anwesenheitslisten. Dazu sind wir zu jeder Unterrichtsstunde durch alle Klassen gegangen und haben die Anwesenheit der Schüler geprüft. Außerdem haben wir Poster und Flyer für die wöchentlichen Ausflüge der Schule erstellt. Die Schule hat verschiedene Workshops, Stadtrundgänge und Ausflüge zu Seen, Burgen, Schlösser und Pubs für die Schüler organisiert. Jede Woche Montag kamen 120 bis 150 neue Schüler bei uns an, die ich mit betreut habe. Ich habe unter anderem die Einführungsmappen mit Informationsmaterial zusammengestellt und den Raum für den Einführungstag vorbereitet. Nach der Korrektur der Tests und einem kurzen Gespräch mit jedem Schüler wurden die Schüler nach ihrem Sprach-Level in die Klassen eingeteilt. Für die Schüler, die uns verließen, druckte ich die Zertifikate und Feedback-Formulare aus und händigte diese in den Klassen aus. Die Feedbacks wertete ich anschließend aus und übertrug die Ergebnisse in das Computerprogramm. An den Nachmittagen von Montag bis Donnerstag hatte ich je zwei Stunden Business-English-Unterricht. Dadurch konnte ich meinen Wortschatz erweitern und direkt in der Praxis anwenden. Mein Arbeitstag begann um 8:45 Uhr endete um 17:00 Uhr. Sehr angenehm habe ich das Arbeitsklima und die Atmosphäre in der Schule empfunden; die Schüler sprachen die Lehrer und sogar die Direktorin der Schule mit dem Vornamen an. In dem Schulbüro arbeiteten wir in einem Raum mit fünf Schreibtischen; alle arbeiteten sehr eng zusammen und die Lehrer kannten fast alle Namen der Schüler, auch wenn sie diese nicht unterrichteten und die Schüler nur für eine kurze Zeit die Schule besuchten. In der Schule habe ich viele Freunde gefunden, sowohl Lehrer als auch Schüler. Die Kollegen waren sehr nett und hilfsbereit und die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Nach dem Feierabend und an den Wochenenden habe ich versucht, möglichst viel von der Stadt und vom Land zu sehen. Ich habe an einem Schulausflug nach Glendalough teilgenommen und war oft im Pheonix-Park. In der Stadt gab es viel zu entdecken. Ich war im Medieval Viertel mit den vielen alten Kirchen, im Georgian Viertel mit seinen schönen Architekturen, ich schaute mir das Trintity College an und natürlich die O’Connel Street und Temple Bar mit seinem zahleichen Irish Pubs. Mit dem DART-Train bin ich nach Malahide gefahren, wo sich ein altes Schloss, ein Park und ein sehr schöner Strand befinden. Meine gebuchte Busfahrt zu den Cliffs of Moher war nur ein geringer Erfolg, da uns während des zweistündigen Aufenthalts bei den Klippen eine riesige Wolke die Sicht versperrte. Vorher haben wir Halt in Galway gemacht; eine fröhliche Stadt an der Westkünste Irlands mit vielen bunten Boutiquen und Cafés. Der individuelle Markt und die vielen Straßenkünstler zeichnen das Bild der Stadt. An meinem letzten Wochenende habe ich zusammen mit drei Freunden ein Auto gemietet und bin hoch in den Norden nach Nordirland bis an die Küste gefahren. Die Nacht verbrachten wir in einem Hostel direkt an der Küste und am nächsten Morgen ging es für uns früh wieder los. Wir haben eine Wanderung am berühmten Giants Causeway gemacht und wir besichtigten eine alte Burg. Die Gegend beim Tallymoore Parc war sehr schön und wir hielten an ein paar Drehorten der Serie “Game of Thrones” an, wie z.B. die Dark Hedges. Die Straßen entlang der Küste waren wunderschön und auch das Wetter war auf unserer Seite.

Meine Erlebnisse in Irland waren wunderschön und ich denke, in einem fremden Land zu arbeiten und bei Einheimischen zu wohnen, ist der beste Weg das Land und die Leute kennen zu lernen. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, diese Erfahrungen machen zu können.