ABITUR – Das Berufliche Gymnasium feiert!

  • Beitrag veröffentlicht:6. Juli 2022
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Die Absolventen der Beruflichen Gymnasien des Landkreises feierten am Freitag in der Alten Weberei in Nordhorn und erhielten dort ihre Abschlusszeugnisse überreicht. Foto: Konjer (GN)

Aus Sicht eines Außenstehenden mag man recht nüchtern feststellen: Ein weiterer Jahrgang hat es geschafft. Aber aus der Sicht eines Insiders sieht das sicherlich anders aus: ENDLICH! Endlich hat das Ziel der gesamten Schulzeit nach 13 langen Schuljahren seinen feierlichen Höhepunkt erreicht und wir haben es geschafft!

Diese „Insider“ sind die insgesamt 26 Abiturientinnen und Abiturienten unseres Beruflichen Gymnasiums, 70 des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales mit den Schwerpunkten Gesundheit und Pflege, Agrar- und Umwelttechnologie und Sozialpädagogik sowie weitere 32 des Berufliche Gymnasiums Technik. Nachdem sie die letzten drei Jahre der schulischen Laufbahn gemeinsam verbrachten, konnten sie am Freitagnachmittag in einem festlichen Rahmen in der Alten Weberei den Erhalt ihrer Allgemeinen Hochschulreife mit einem Gesamtnotendurchschnitt von 2,60 feiern.

Mehr noch: Unter dem Vorsitz von Oberstudiendirektorin Britta Stroot und ihren beiden männlichen Pendants Oberstudiendirektor Heinrich Marheineke und Oberstudiendirektor Holger de Vries gelang es 17 Schülerinnen und Schülern mit einer Eins vor dem Komma abzuschließen.

BGW21 mit dem Koordinator des Beruflichen Gymnasiums Burkhard Heils (rechts)

Unter dem Motto des Jahrgangs „ABI LIEF, I CAN FLY“ kann nun also durchgestartet werden in die offenstehende Zukunft. Und ein Blick in die Abizeitung verrät dabei, wie breit sich die Berufsziele und Interessen der Absolventinnen und Absolventen auffächern. Da ist die Rede von diversen Studiengängen in den Bereichen Bauingenieurswesen, Informatik, Lehramt, Medizin, Physik, Psychologie, soziale Arbeit oder auch Wirtschaftswissenschaften, die zum Herbst begonnen werden wollen. Auch duale Studiengänge bei Geldinstituten, in der IT-Branche sowie bei der Polizei oder in der Robotik-Industrie stehen hoch im Kurs, genauso wie klassische Ausbildungsberufe aus den Bereichen Gesundheit- und Krankenpflege oder des Bankensektors.

Trotz Abistress wurde die Entlassungsfeier von den Schülerinnen und Schülern eigenständig von langer Hand vorbereitet und organisiert, so dass nach 13 Jahren des Lernens und der Anspannung und Aufregung der letzten Wochen nun einige Reden und Grußworte einen gelungenen Schlusspunkt unter die Schulzeit setzen konnten.

In der ersten Rede gratulierte Studiendirektor Simon Stockhorst stellvertretend für den Schulleiter der GBS, Holger de Vries, allen Abiturientinnen und Abiturienten im Namen der drei Schulen zum Erlangen der Allgemeinen Hochschulreife. Bezugnehmend auf das Abi-Motto betonte er gegenüber der Abiturientia: „Sie haben nicht nur geglaubt – sozusagen „believed“, sondern Sie haben es auch gemacht.“ Mit dem Hinweis auf die Gebrüder Wright und Elon Musk, die ebenso mit vielen Hindernissen und Rückschlägen umgehen mussten, um später fliegen zu können, haben auch die Schülerinnen und Schüler mit unerwarteten Herausforderungen wie Distanzunterricht, Unterricht in halben Klassen etc. während der Pandemie leben müssen. „Aber trotz der Turbolenzen und Luftlöcher sind Sie immer weitergeflogen und haben den Himmel erreicht und die Abiturprüfungen bestanden.“ Dieser Flug endet nun hier, jedoch bat Stockhorst auch weiterhin um die Übernahme der Verantwortung für die eigene Zukunft und in besonderer Weise auch für die Gesellschaft, u. a. auch in Bezug auf den Krieg und die Klimakrise: „Die Welt braucht Sie, wir haben nur diese eine“, betonte er.

BGW22 mit dem Tutor Martin Vorwerk (links) und dem Koordinator des Beruflichen Gymnasiums Burkhard Heils (rechts)

Auch der Landrat Uwe Fietzek ließ es sich nicht nehmen, ein Grußwort an die Abiturientinnen und Abiturienten zu übermitteln. Er begann seine Rede mit den Worten: „Es ist vollbracht.“ Er betonte, dass es ein „fantastisches Bild“ sei, dass alle gemeinsam so eng zusammensitzen können. Fietzek wies die Abiturientinnen und Abiturienten darauf hin, dass sie den höchsten deutschen Bildungsabschluss erhalten haben, der die Grundlage für die Zukunft und die Grundlage für die Freiheit bilde. Getreu des Abiturmottos „Abi lief I can fly“ wünschte er den Absolventinnen und Absolventen „Flügel“, die in der Benutzung aber noch erprobt werden müssten. Weiterhin sprach er mit einem Goethezitat die Eltern an, da Kinder von ihnen „Wurzel und Flügel“ erhielten. Gleichfalls bat er die Abiturientinnen und Abiturienten, „offen in die Zukunft zu gehen“. Mit Blick auf die aktuelle politische Situation appellierte er an die jungen Leute, dass sie sich für einen „Weiterbestand unserer Demokratie“ einsetzen sollen. Zum Ende seiner Rede wünschte er den Abiturientinnen und Abiturienten eine Party, die sie nicht vergessen werden.

Für die Lehrerschaft sprach Mike Schwering vom Beruflichen Gymnasium Gesundheit und Soziales allen nun ehemaligen Schülerinnen und Schülern Glückwünsche aus. In der Abizeitung habe er wiederholt das Schülerziel gefunden, „im Leben glücklich sein zu wollen und das Leben genießen zu können“. Er beleuchtete den Unterschied zwischen „Glück haben und glücklich sein“. Angelehnt an die Worte des Kabarettisten Eckhard von Hirschhausen: „Glück muss vorübergehen, damit es Platz macht für neues Glück.“, wünschte er den Abiturientinnen und Abiturienten auf ihrer weiteren Reise viele Gelegenheiten, um neue Glücksmomente zu erleben. Die höchste Form des Glückes im Leben sei auch immer mit einem gewissen Grad an Verrücktheit verbunden, betonte Schwering. Er ermutigte dazu, falls noch nicht geschehen, bereits heute damit zu beginnen. Abschließend dankte er den Schülerinnen und Schülern für die vergangenen Jahre und betonte, „wir Lehrkräfte wären glücklich, auch künftig immer wieder von Ihnen zu hören“.  

Die Schülerrede wurde von Aljin Gulistan Tel und Dion Tarabar gehalten, die sich wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler rückblickend bis zum Abitur gut begleitet gefühlt hätten, sowohl von Eltern, Koordinatoren, Lehrerinnen und Lehrern als auch von Freundinnen und Freunden im eigenen Jahrgang. Sie erzählten ebenso von ihren Problemen in der Coronaphase, dem Tragen der Masken, dem alleine Arbeiten am Bildschirm und den vielfältigen Möglichkeiten der Ablenkung im Homeschooling, die einerseits reizvoll, aber nicht förderlich waren. Wie guttuend war es dann wieder, zur Schule gehen zu dürfen, gemeinsam lernen zu können und eben nicht von TikTok oder HayDay abgelenkt zu werden. Vor allem aber überwog der Stolz auf das Geschaffte, denn: „Schaut euch an! Wir sehen gut aus. Wir! Sind! Macher!“.

Nach den Reden und Grußworten wurden die Abiturzeugnisse ausgehändigt, die Ehrungen der Prüfungsbesten vorgenommen sowie die Erfolge für besonderen Leistungen in den Fächern Physik und Religion unter Applaus ausgesprochen. Der musikalische Rahmen wurde zur Freude der Anwesenden von der Lehrerband der drei Berufsbildenden Schulen gestaltet. Darüber hinaus hielt die Pastorin Maike Ogrysek eine Rede und wünschte den Absolventinnen und Absolventen alles Gute für die Zukunft. Der Ehrentag endete mit einem festlichen Ball.

26 Abiturienten des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft:

BGW21 – Tutor Günther Bergmann

Jannis Albers (Hoogstede), Fabienne Barkemeyer (Nordhorn), Robin Bleumer (Hoogstede), Jeffry Boerrigter (Itterbeck), Vico Faber (Nordhorn, beste Einzelleistung: Note 1,7), Oliver From (Nordhorn), Pia Gering (Hoogstede), Mailin Klompmaker (Neugnadenfeld), Christin Koch (Nordhorn), Jano Lambers-Heerspink (Emlichheim), Pascal Loeks (Nordhorn), Gero Bernd Schoemaker (Laar), Anne Snieders (Hoogstede), Jelle Louisa de Vries (Uelsen), Sandro Zwartscholten (Emlichheim).

BGW22 – Tutor Martin Vorwerk

Michel Marius Annink (Nordhorn), Luisa Baukamp (Laar), Vanessa Eisfeld (Nordhorn), Sven Hoogendijk (Emlichheim), Melina Jansen (Lage), Malte Lennard Roling (Neuenhaus), Annika Rüggen (Bad Bentheim), Niels de Ruiter (Nordhorn), Anna Maria Seifert (Neuenhaus), Morena Tautz (Neuenhaus), Laura Weggebakker (Emlichheim).