Ein lang ersehnter Traum wurde endlich wahr! Am Sonntag, 2. Juli, bin ich vormittags nach Malta geflogen. Ich war sehr nervös, da ich ein wenig Flugangst hatte, aber alles ging gut und nach ca. 2,5 Stunden landete ich auf der kleinen Insel mitten im Mittelmeer. Deutschland habe ich im Regen verlassen und Malta hat mich mit strahlendem Sonnenschein begrüßt.
Mein Name ist Brigitte Salmen, ich bin 29 Jahre alt und mache eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement in der Familienbildungsstätte in Nordhorn. Im Rahmen dieser Ausbildung habe ich ein Praktikum in der Verwaltung der eti-Sprachschule für Erwachsene absolviert, wo ich viele Gemeinsamkeiten, aber auch einige deutliche Unterschiede feststellen konnte.
Die Ankunft am Flughafen war sehr angenehm, zuerst wird man persönlich vom Shuttle-Service der ESE abgeholt, dann bekommt man ein kleines Willkommenspaket, im kleinen Büro vor Ort werden Fotos für den Schülerausweis gemacht und schließlich bringt ein Fahrer die Schüler zu den jeweiligen Gastfamilien. Dort wurde ich von meiner Gastmutter Joanne mit Tochter Shanice und Hündin Sofia freundlich empfangen und konnte mich im gemütlichen 3-Bett-Zimmer ein wenig ausruhen. Den Nachmittag nutzte ich, um die Umgebung zu erkunden und mir den Weg zur Sprachschule anzusehen, die sehr gut zu Fuß zu erreichen war.
Von den insgesamt vier Wochen Praktikum verbrachte ich eine Woche in einer kleinen Klasse der ESE-Sprachschule mit sehr netten Mitschülern aus Brasilien, der Türkei, Japan und Korea und der tollen Lehrerin Elizabeth, die den Kurs super verständlich geleitet hat. Die Einteilung in die verschiedenen Klassen erfolgt durch einen Sprachtest direkt am Montagmorgen, diese Tests werden schnell ausgewertet, man erhält dann die Kursunterlagen wie Bücher und Schreibmaterial und kann direkt in den Unterricht gehen. Der Unterricht endete jeden Mittag um 12:15 Uhr, sodass ich viel Zeit für Aktivitäten hatte, wie z.B. die Erkundung der Insel durch von der Sprachschule organisierte Ausflüge. In dieser Zeit lernt man andere Studierende kennen und knüpft erste internationale Kontakte.
Die anderen drei Wochen arbeitete ich in der direkt benachbarten Sprachschule eti, die hauptsächlich Lehrer ausbildet, aber auch Angestellte aus den Bereichen Medizin, Luftfahrt oder IT weiterbildet. Im Gegensatz zu den ESE-Studenten bleiben die eti-Studenten maximal 2 Wochen vor Ort. Meine Hauptaufgaben bestanden darin, Fotos für die Studentenausweise zu machen, Willkommenspakete und Kursunterlagen vorzubereiten, bei der Erstellung der Zertifikate zu helfen und regelmäßig in die verschiedenen Kurse zu gehen, um die Unterlagen zu verteilen. Eine besondere Aufgabe, die mir anvertraut wurde, war die Einsicht in die Kursplanung für 2024 mit Hilfe einer speziell angefertigten, komplexen Excel-Tabelle und Publisher-Datei und die Anpassung und Korrektur der Daten und der geplanten, voraussichtlichen Teilnehmerzahlen. Das war für mich etwas sehr Besonderes.
Die Kolleginnen und Kollegen sind sehr zuvorkommend mit mir umgegangen, ebenso das Lehrerteam. Jeder wird so akzeptiert wie er ist, unabhängig von Herkunft und Religion. Die Arbeitsatmosphäre ist sehr entspannt und angenehm und die Pauseneinteilung kann nach Absprache frei gestaltet werden. Oft habe ich die Pausen mit 2-3 Kolleginnen auf der Dachterrasse verbracht und konnte mich mit ihnen über alles Mögliche unterhalten. Es wird ehrliches Interesse und viel Dankbarkeit gezeigt, was in Deutschland nicht so üblich ist.
Nun zu Malta – eine unglaublich vielfältige, schöne, volle und superkleine Insel. Besonders gut gefallen haben mir die Ausflüge nach Valletta, der Hauptstadt Maltas, in die historischen Städte Mdina und Rabat, nach Mellieha und auf die Insel Gozo. Diese Orte verzaubern einen und man möchte am liebsten gar nicht mehr weg.
Trotz vieler schöner, aber auch manchmal hektischer Einblicke und verschiedenster Eindrücke kann ich sagen, dass die Zeit sehr schön war und ich ein Praktikum für abenteuerlustige Schüler empfehlen kann. Man muss offen, flexibel und sehr spontan sein, denn man muss auf alles gefasst sein, vor allem auf Verspätungen der Buslinien, denn der Verkehr auf Malta ist das größte Abenteuer, aber es lohnt sich und macht sehr viel Spaß!
Ich bin meiner Chefin Sabine Ruelmann sowie dem FABI-Vorstand und den KBS Nordhorn sehr dankbar, dass sie mir dieses Praktikum ermöglicht und zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben. Dieses Praktikum hat mich viel gelehrt und verändert und ich hoffe, dass es mir einige Türen öffnen wird.
Grazzi and Saħħa!